Giglmayr rechnet für Triathlon mit Tempobolzerei

Der Salzburger Andreas Giglmayr startet am Dienstag um 12.30 Uhr MESZ den zweiten Versuch, dem österreichischen Triathlon-Verband bei Olympia in London einen Platz unter den ersten 20 zu verschaffen.

Den ersten Anlauf beendete Lisa Perterer am Samstag im Damen-Rennen auf Rang 48. Vorteil für den 28-Jährigen ist sicher, dass er über mehr Erfahrung als die 20-jährige Kärntnerin verfügt.

Giglmayr vertraute in den vergangenen Tagen daher auch auf seine Erkenntnisse vom letztjährigen Testrennen im Londoner Hyde Park, verzichtete auf das auf der Strecke angebotene Schwimm- und Radtraining. "Ich habe die Radstrecke noch gut im Kopf, da sollte es keine Überraschung geben", sagte er der APA. Gegen das Schwimmtraining im Serpentine sprach auch eine leichte Allergie, er zog Einheiten im Olympic Park vor.

Der Athlet von Tri Speed St. Georgen weiß vom Test-Event zudem noch, dass die Radstrecke auch bei trockenen Verhältnissen recht rutschig sein kann. Da der Teil außerhalb des Hyde Parks sonst von Autos befahren wird und der Reifengummi seine Spuren hinterlässt, kann es wie im Damen-Bewerb zu kritischen Situationen kommen. Giglmayr: "Besonders die Kurve beim Buckingham Palace ist gefährlich. Ich hätte aber nichts dagegen, wenn es regnen sollte."

Der Olympia-Debütant hat seit dem am letzten Juni-Sonntag ausgetragenen Kitzbühel-WM-Rennen keinen Bewerb mehr bestritten, dafür gut trainiert. Eine Entzündung an der Hüfte ist soweit abgeklungen. "Ich konnte jede Trainingseinheit machen, hatte nur manchmal Schmerzen", gab Giglmayr an. "Aber das gehört dazu. Es behindert mich nicht sonderlich. Im Wettkampf geht es eher besser, da da das Adrenalin dazukommt."

Eine Platzierung in den Top 20 wäre ein optimales Abschneiden für Giglmayr. "In den letzten zwei Jahren war ich meistens zwischen Platz 20 und 30, das ist daher auch mein Grundziel." Viel mehr könne er sich realistisch betrachtet nicht erwarten. Platz 15 bei der Sprint-WM und 16 beim WM-Rennen in Budapest jeweils 2010 seien positive Ausreißer gewesen. "Mein Grundziel steht, ich muss gut schwimmen. Da ist die Frage, bin ich dann am Rad in der Hauptgruppe oder nicht."

In den vergangenen zwei, drei Jahren sei er nur zwei, dreimal beim Schwimmen abgerissen. Das soll ausgerechnet bei Olympia nicht passieren. Vor den Rangeleien am Schwimm-Start hat Giglmayr keine Furcht. "Das gehört dazu, da muss man selbst austeilen. Triathlon ist ein Vollkontakt-Sport." Für den Rad-Part rechnet er, dass die favorisierten Brownlee-Brüder Alistair und Jonathan entgegen der flachen Charakteristik der Strecke schon hier eine Vorentscheidung suchen werden.

"Da wird sicher von Anfang an ordentlich auf die Tube gedrückt", meinte der Heeressportler. Von den beiden Lokalmatadoren schätzt Giglmayr Weltmeister Alistair Brownlee stärker ein. "Er müsste das mit Abstand gewinnen." Er selbst bezieht Antrieb daraus, dass mit der Schwedin Lisa Norden und der US-Amerikanerin Sarah Groff die Zweit- und Viertplatzierte des Damen-Rennens aus seiner vom Australier Trainer Darren Smith geführten Gruppe kommen. Das gibt Motivation.

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