Game, Set, Match: Es gibt wieder Turniertennis

Startschuss: Berrettini schlug 2019 zwei Mal Thiem
In den USA hatte alles begonnen. Mit der Absage des ATP-1000-Turniers in Indian Wells schlitterte der Tenniszirkus in eine unfreiwillige Pause. Nun geht es wieder los. In Deutschland wurde sogar dieses Wochenende wieder ein kleines Turnier gespielt, auch Toptrainer Patrick Mouratoglou wird in seiner Akademie in Frankreich bald wieder Spitzentennis bieten.
Und sogar in den USA, wo die Situation kritischer als in den meisten Teilen Europas ist und ein Ende der Corona-Pandemie nicht absehbar ist, wird kommendes Wochenende Turniertennis gespielt. Freilich nicht im herkömmlichen Sinne, sondern im kleinen Rahmen. Laut Angaben der New York Times werden vom 8. bis zum 10. Mai in West Palm Beach in Florida vier Topspieler großes Tennis servieren. Sogar ein Italiener ist dabei: Matteo Berrettini, die Nummer acht der Welt und im Vorjahr Halbfinalist bei den US Open, verbrachte die kritischen Wochen aber nicht in der Heimat, sondern mit seiner Freundin, der kroatisch-australischen Spitzenspielerin Ajla Tomljanovic, in Florida. Berrettini wird sich in West Palm Beach mit den US-Topleuten Tennys Sandgren, Reilly Opelka und Tommy Paul messen.

Rastaman Brown ist schon aktiv
Auftakt in Deutschland
Die Deutschen machten schon dieses Wochenende den Startschuss. In Höhr-Grenzhausen, einer Kleinstadt mit 10.000 Einwohnern in Rheinland-Pfalz, startete eine dreiteilige "Exhibition Series". Gespielt wurde in der lokalen Base Tennis-Akademie, auf den Sandplatz durften wegen Corona jeweils nur die beiden Spieler sowie ein Schiedrichter. Prominentester unter vier deutschen Teilnehmern war Dustin Brown. Der Sohn eines Jamaikaners, der sich auf Gras besonders wohl fühlt (2:0-Bilanz gegen Rafael Nadal auf Rasen), gilt mit seinen Rastazöpfen als schillernde Figur im deutschen Tennis.
Bald dürfen sich auch die Österreicher einbringen. In den nächsten Wochen startet eine gemeinsame Turnierserie in Österreich und Deutschland.
Comeback der ATP-Tour? Thiem ist skeptisch
Australian-Open-Finalist Dominic Thiem rechnet erst im kommenden Jahr mit einer Rückkehr auf die Tennis-Tour. „Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass es dieses Jahr echt schwer wird leider, weil das Problem bei uns eben ist: Wahrscheinlich würde es in manchen Ländern schon gehen, aber es müssen halt alle Spieler freie Reisemöglichkeiten haben“, sagte der 26-jährige Lichtenwörther im Interview mit ServusTV. Er glaube wegen der Coronavirus-Pandemie an eine Wiederaufnahme des Turnierbetriebs eher erst im Jahr 2021.
„Alle Spieler aus der ganzen Welt an einen Ort zu bringen, das erscheint mir wirklich schwierig“, sagte der Weltranglisten-Dritte. Aus seiner Sicht sei es „das Realistischste, dass es mit Australien oder mit den ersten Turnieren 2021 losgeht.“ Aktuell ruht die globale Tennis-Tour bis zum 13. Juli, eine Verlängerung gilt als sicher.
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