West Ham zieht ins Olympia-Stadion
Das Londoner Olympiastadion wird ab August 2016 Heimat von West Ham United. Wie am Freitag bekannt wurde, wird der aktuell in der Premier League engagierte Fußball-Klub die Arena für 99 Jahre mieten. Zuvor müssen jedoch noch Umbauarbeiten an der rund 430 Mio. Pfund (500 Mio. Euro) teuren Spielstätte vollendet werden. Die Kapazität soll demnach auf 54.000 Zuschauer reduziert werden.
West Ham war bereits im Dezember des Vorjahres als bevorzugter Bieter für die Nachnutzung des Prestigeobjekts genannt worden. "Durch diese Vereinbarung trotzen wir den Pessimisten, die diesem Denkmal eine Zukunft als staubiges Relikt vorhergesagt haben", sagte Londons Bürgermeister Boris Johnson. Einen Nutzer zu finden, der die Kapazität der Arena in Ost-London auszufüllen imstande ist, war als entscheidend für das Stadtentwicklungsgebiet Stratford erachtet worden.
Zwei Millionen Pfund Miete
Gespießt hatte es sich daran, wer für die Kosten des Umbaus aufkommt. West Ham erhöhte seinen Anteil auf 15 Mio. Pfund (17,6 Mio. Euro), das ist rund ein Zehntel der veranschlagten Gesamtkosten. Der Club wird ab 2016 jährlich zwei Mio. Pfund (2,35 Mio. Euro) Miete zahlen. Bis dahin spielen die "Hammers" wie bereits seit 1904 noch im drei Kilometer entfernten Upton Park.
Aktuell ist das Olympiastadion ungenutzt. Im Juli wird ein Leichtathletik-Meeting zum einjährigen Jubiläum der Spiele ausgetragen, im Sommer sollen auch Konzerte stattfinden. West Ham plant als Hauptmieter neben dem Rückbau der Gesamtkapazität auch eine Vergrößerung des Stadiondachs, die Errichtung von VIP-Boxen und eine mobile, über die Laufbahn reichende Sitzplatz-Vorrichtung. Die Arena wird den Fußballfans aber nicht allein überlassen: 2017 findet auch die Leichtathletik-WM in London statt.
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