"Vom Finalpatienten zum Bayern-Helden"

DEUTSCHLAND
Bild am Sonntag: "Das Jahrhundert-Finale 2:1. Robben trifft Weidenfeller ins Gesicht ... und dann trifft Robben ins BVB-Herz. Bayern hat den Pott. Dortmund ist tief traurig. Aber wir sagen: Danke an beide für diese große Nacht von Wembley. Europa verneigt sich vor dem FC Bayern München."
B.Z.: " Robben reißt Dortmund aus allen Träumen. Das ist die Krönung einer wahnsinnigen Saison, das ist der verdiente Lohn für eine außergewöhnliche Mannschaft. Mit einem Helden, dem diese Rolle wohl kaum noch jemand zugetraut hätte."
Welt am Sonntag: " Bayern München - Könige von Europa. Es war ein großartiges Finale mit einem würdigen Sieger. Robben schießt Bayern zum Titel."
FAZ (online): "Die Bayern endlich im Himmel. Borussia Dortmund verlangt den Münchnern alles ab, aber ein später Treffer von Robben macht den Favoriten zum Sieger - und zum Gewinner der Champions League. Das entschädigt für so manche Final-Enttäuschung in den vorigen Jahren."
Welt.de: "Robben - vom Finalpatienten zum Bayern-Helden."
Süddeutsche Zeitung (online): "Robben ballert Bayern auf den Fußballthron. Ein packendes Finale, ein glücklicher Sieger ... Nach einem verschlafenen Beginn finden die Münchner zurück ins Spiel - und am Ende mit Arjen Robben einen denkwürdigen Matchwinner."
SPANIEN
Sport: "Bayern München und Borussia Dortmund errichten dem Fußball ein Monument. Es ist nicht wichtig, wer der Sieger war. Gewonnen hat der Fußball. Gewonnen hat Deutschland. Alle Spieler, alle, hätten auf Schultern vom Platz getragen werden müssen."
As: "Robben gibt den Bayern den fünften Titel. Ein Tor des Niederländers, der davor drei Mal allein vor dem gegnerischen Tormann gescheitert war, machte München zum Meister. Borussia war am Anfang besser, aber danach wurde das Team physisch überrumpelt."
La Vanguardia: "Bayern München und Borussia Dortmund haben bewiesen, dass sie heute Lichtjahre von ihren europäischen Rivalen entfernt sind, Barca und Real Madrid eingeschlossen. Sie schalten immer einen Gang höher, sind nicht zu stoppen."
El Mundo: "Endlich gewinnt Robben seine Champions League. Mit seinem Tor in der 89. Minute hat er Bayern zum fünften Titel geführt."
El Pais: "Robben krönt die Bayern. Die Mannschaft von Jupp Heynckes gewinnt gegen eine bewundernswerte Borussia ihren fünften Titel. Mit einer Torvorlage und einem Treffer war der Niederländer der Matchwinner."
ITALIEN
La Gazzetta dello Sport: "Robben-Triumph in Wembley. Was für ein Wahnsinn! Der Holländer versenkt Borussia Dortmund. Die Bayern verjagen den Finalfluch nach 2010 und 2012. Ein Meisterwerk von Heynckes. Herzlichen Glückwunsch an Guardiola. Du bekommst eine bewunderte und bejubelte Mannschaft, die auf allen Gebieten meisterlich ist. Wenn Du es schaffst, Großvater Heynckes zu übertreffen, bist du ein echtes Phänomen."
Corriere dello Sport: "Bayerns Final-Alptraum ist überwunden. Im dritten Anlauf holt Robben den Cup nach München. Heynckes übergibt die Mannschaft an Guardiola als König von Europa."
Tuttosport: "Aus dem Champions League-Zylinder ziehen die Bayern den Ex-Angsthasen Robben hervor. Die Bayern sind die Champions Europas und Robben sorgt für die Entscheidung. Heynckes hinterlässt Guardiola ein schweres Erbe. Deutschlands Stern des Südens funkelt in Europa heller als alle anderen. Klopps Dortmunder verlassen Wembley erhobenen Hauptes."
Corriere della Sera: "Bayern ist der Kaiser der Champions League. Jetzt nimmt Heynckes das Triple ins Visier. Was für ein schönes Spiel. Es war sicherlich besser als viele Endspiele zuvor. Die Dortmunder haben ihr Bestes gegeben."
PORTUGAL
Record: "Ihr Schicksal war der Sieg. Die Traumsaison des FC Bayern konnte nur zum europäischen Titel führen."
Publico: "Nach zwei Pleiten in drei Jahren ist die Zeit der Bayern gekommen."
RUSSLAND
Sport Express: "Bayern krönt sich zum Meister von Europa! Wer traut sich jetzt noch, Arjen Robben als Pechvogel zu bezeichnen?"
Sowjetski Sport: "Vom Geächteten zum Helden: Robben besiegt allein Dortmund, bei dem Torwart Weidenfeller bester Mann war."
GRIECHENLAND
Goalnews: "Robben über alles! Der Holländer hat die Dämonen der Vergangenheit ausgetrieben und Bayern, die beste Mannschaft der Champions League, zum Sieg geführt."
Sportday: "Alle Sünden Robbens aus der Vergangenheit sind vergeben."
To Fos: "Bayern wieder auf dem Gipfel. Ribery und Robben haben zweimal gezaubert und das 2:1 gemacht. Dortmund hat hart gekämpft."
DÄNEMARK
Ekstra Bladet: "Super-Egoist Robben entschied das deutsche Drama. Was um alles in der Weißbier-Welt will Pep Guardiola in München noch verbessern? Jupp Heynckes hört als Trainer völlig verdient als Landesmeister, Gewinner der Champions League und vielleicht auch Pokalsieger auf."
SCHWEDEN
Aftonbladet: "Für einen Abend hat der Fußball zu sich selbst zurückgefunden. Genauso sollen große Finalspiele sein. Dortmund war hungriger, aber Bayern hatte den längsten Atem."
NORWEGEN
V.G.: "Selten gab es so hohe Erwartungen vor einem Finale, und selten sind sie derart erfüllt worden. Das rein deutsche Finalfest in Wembley wurde zu einem ereignisreichen Fußballdrama in zwei Akten. Mit Arjen Robben in der Hauptrolle."
2012 der Buhmann, 2013 der Matchwinner. Ausgerechnet Arjen Robben ist im Champions-League-Finale zum "Helden" von Wembley avanciert. Der Niederländer sorgte am Samstagabend mit seinem Last-Minute-Tor beim 2:1-Sieg des FC Bayern München gegen Borussia Dortmund für die Entscheidung und rehabilitierte sich damit auch für den verschossenen Elfmeter in der Verlängerung im Königsklassen-Endspiel der vergangenen Saison in München gegen Chelsea.
Der Offensivspieler beendete damit auch ein persönliches Finaltrauma, hatte er doch nicht nur in den Champions-League-Endspielen 2010 und 2012, sondern auch im WM-Endspiel 2010 mit den Niederlanden gegen Spanien den Kürzeren gezogen. "Das vergisst man nicht, was letztes Jahr passiert ist. Das kommt alles hoch", schilderte Robben seine ihn übermannenden Gefühle. "Das ist ein Traum nach vielen großen Enttäuschungen. Du willst am Ende nicht der Loser sein, du willst mal was gewinnen."
Im Vorjahr hatten dem Matchwinner 2013 im entscheidenden Moment noch die Nerven versagt. Beim "Finale dahoam" in der Münchner Allianz-Arena war Robben in der 95. Minute beim Stand von 1:1 zu einem Elfmeter angetreten - und an Torhüter Cech gescheitert.
Auferstehung
Nach dem verlorenen Elfmeterschießen kauerte der Niederländer damals am Boden. Doch der Glatzkopf mit dem ausgeprägten Ego, der auch so oft Pech mit Verletzungen hat, ist wieder aufgestanden. "Ich habe vieles vorgehabt heute, ich hatte in den Wochen vor dem Finale so oft gehört, Arjen, du schießt das Tor. Dann gebe ich die wichtige 1:0-Vorlage und schieße ein Tor, das ist ein Traum. Das sind so viele Emotionen, unglaublich", erzählte der 29-Jährige freudestrahlend. "Der Champions-League-Sieg ist das Größte, was du auf Clubebene erreichen kannst, wir haben lange darauf gewartet."
Nach dem Siegestor in Minute 89, bei dem er Mats Hummels stehen ließ und BVB-Keeper Roman Weidenfeller verlud, jubelte Robben ausgiebig, schrie sich die Seele aus dem Leib. Aus der Bayern-Fankurve hallten ihm "Arjen Robben"-Rufe entgegen. Nach der Pokalübergabe gab der Star den Einpeitscher auf der Bande, er setzte sich den Pokal auf den Kopf, küsste ihn, ließ sich feiern und nahm als Erinnerung ein Stück des Netzes jenes Tores mit, in das er zuvor getroffen hatte.
Der davor mehrmals an BVB-Goalie Weidenfeller gescheiterte Robben wurde völlig zurecht als "Mann des Spiels" ausgezeichnet und dafür von Manchester Uniteds scheidendem Erfolgstrainer Alex Ferguson geehrt. "Es ist eine große Ehre von einer Legende diesen Preis überreicht zu bekommen", sagte Robben.

Coach Jupp Heynckes hatte nach dem großen Erfolg nichts mehr zu melden. "Das ganze Jahr haben wir unserem Trainer sehr gut zugehört, jetzt dürfen wir entscheiden", verkündete der Niederländer forsch und setzte kurzerhand alle Party-Vorgaben seines Chefs Richtung DFB-Cupfinale gegen den VfB Stuttgart am Samstag außer Kraft. "Wenn wir jetzt zwei, drei Tage feiern, glauben Sie, dann werden wir in Berlin nicht gut sein?", fragte der Offensivspieler und gab die Antwort breit grinsend gleich selbst: "Ich glaube das nicht!"
Bei der Siegerparty der Münchner war Robben nicht zu bremsen. Völlig losgelöst stand er im Festsaal des "Grosvenor House" auf einem Stuhl, schwenkte tanzend eine Vase mit roten Rosen in der einen und eine Bierflasche in der anderen Hand. Innig umarmte und küsste er danach seine Frau Bernadien. Alles nach einem Spiel, das dem polarisierenden Star auf ewig einen Ehrenplatz in den Geschichtsbüchern des deutschen Rekordmeisters sichern wird.
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