Vergewaltigungsvorwurf gegen ÖFB-Spieler: Frau wurde befragt

Vergewaltigungsvorwurf gegen ÖFB-Spieler: Frau wurde befragt
Die 26-Jährige die Anzeige gegen den Nationalspieler erstattet hatte, wurde nun vernommen.

Nachdem im Jänner gegen einen österreichischen Fußball-Nationalspieler der Vorwurf der Vergewaltigung erhoben worden war, ist die 26-jährige Frau, die bei der Polizei die Anzeige erstattet hat, am Dienstag in einer gerichtlichen Vernehmung dazu befragt worden. "Sie hat glaubwürdig und lebensnah das ihr widerfahrene Missbrauchsgeschehen geschildert", sagte Rechtsanwalt Franz Essl zur APA.

Die kontradiktorische Vernehmung der Salzburgerin fand am Landesgericht Salzburg statt. Zu dem Vorfall soll es in einer Wohnung des Beschuldigten in der Stadt Salzburg gekommen sein, in der sich mehrere Personen befanden. Die Staatsanwaltschaft Salzburg ermittelt wegen des Verdachtes der Vergewaltigung, wie deren Sprecher am Dienstag auf Anfrage erklärte.

Die 26-Jährige leidet offenbar an den Folgen des Vorfalls. "Meine Mandantin ist seither in psychotherapeutischer Behandlung", sagte Essl. "Es plagen sie Ein- und Durchschlafstörungen. Sie hat auch wieder zu rauchen begonnen."

Vorwurf zurückgewiesen

Der Verteidiger des Profi-Fußballspielers hatte im Jänner gegenüber Medien erklärt, dass sein Mandant den Vorwurf entschieden zurückweist. Es gebe erhebliche Widersprüche, was sich in der Wohnung zugetragen habe. "Ich bin überzeugt davon, dass mein Mandant unschuldig ist", betonte Rechtsanwalt Kurt Jelinek. Er gab heute auf neuerliche Anfrage der APA keine weitere Stellungnahme mehr ab.

Bei einer Untersuchung des mutmaßlichen Opfers wurden keine biologischen Spuren des Verdächtigen sichergestellt. In einer schriftlichen Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft Salzburg schilderte der Bruder des Fußballspielers, dass er mit der 26-Jährigen nach einem Lokalbesuch in die Wohnung des Fußballers gefahren sei und dort mit der Frau einen einvernehmlichen Sexualverkehr gehabt habe. Etwas später habe er wahrgenommen, dass sein Bruder, der Fußballspieler, ebenfalls Geschlechtsverkehr mit ihr gehabt habe. Der Geschlechtsverkehr habe auf ihn einvernehmlich gewirkt. Die Frau habe keinerlei Abwehrhandlungen gesetzt oder sich in irgendeiner Art und Weise dagegen geäußert, erklärte der Bruder.

Weitere Anzeige

Wenige Tage nach Bekanntwerden des Vergewaltigungswurfs im Jänner ging bei der Polizei eine Anzeige einer 29-jährigen Salzburgerin ein. Demnach soll der Fußballspieler im Winter 2006/2007 versucht haben, bei der damals schlafenden und alkoholisierten Frau einen Beischlaf zu vollziehen. Der Vorfall soll sich nach einem Lokalbesuch am damaligen Wohnsitz des Beschuldigten zugetragen haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in diesem Fall wegen versuchten sexuellen Missbrauchs einer wehrlosen oder psychisch beeinträchtigten Person. Die Frau soll am 25. März ebenfalls im Landesgericht Salzburg dazu kontradiktorisch einvernommen werden.

Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) hatte im Jänner Kenntnis von dem Vorwurf der 26-jährigen Salzburgerin erlangt. "Der Spieler hat den ÖFB aktiv über die gegen ihn erhobenen Vorwürfe informiert und diese zurückgewiesen", hieß es damals in einer Stellungnahme des Verbandes gegenüber der APA. "Wir vertrauen darauf, dass sich die Vorwürfe bald als haltlos herausstellen."

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