
© EPA/Tamas Kovacs
Die letzte Chance für Österreichs U21-Team
Ein Sieg gegen Bosnien-Herzegowina ist für die U21 Pflicht, um im Rennen um ein EM-Ticket zu bleiben.
Ein nächtlicher Damen-Besuch auf dem Hotelzimmer nach dem 2:6 gegen Spanien vor einem Jahr soll Grund dafür gewesen sein, dass sich Werner Gregoritsch von Raphael Holzhauser, Robert Zulj und Marcel Ziegl getrennt hat. Während Zulj und Ziegl pardoniert wurden, ist Holzhauser bis heute aus dem Team verbannt. Erst im März flogen sechs weitere Spieler hinaus, weil sie zwei Tage vor der 1:3-Heimniederlage gegen Albanien die Nacht zum Tag gemacht hatten. Seither sind Daniel Offenbacher, Christoph Martschinko, Florian Neuhold, Thomas Murg, Kevin Friesenbichler und Andreas Leitner nicht mehr Teil des Gregoritsch-Teams.
Keine Todsünde
Als Chaostruppe oder undisziplinierten Haufen will Gregoritsch seine Mannschaft aber nicht hingestellt wissen. "Diese Ausrutscher dürfen nicht normal sein, sie sind aber auch keine Todsünde", betont der Steirer. "Das sind 20-Jährige, die in ihrer Entwicklung zu einem erwachsenen Mann stehen und dabei Fehler gemacht haben. Und das ist auch sicher kein österreichisches Problem." Es schmerze, dass man aufgrund der Entgleisungen den positive Leistungen wenig Beachtung geschenkt habe. "Wir sind in dieser Qualifikation auswärts ungeschlagen und ohne Gegentor. Haben auch in den Niederlanden 3:0 gewonnen", sagt Gregoritsch. Nur in den Heimspielen habe man aufgrund der starken Auswärtsspiele nicht die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive gefunden. "Da wollten wir dann immer alles niederrennen."
Dennoch muss das Heimspiel gegen Bosnien-Herzegowina in St. Pölten (20.30 Uhr, ORF Sport +) gewonnen werden, um die Chance auf das Play-off am Leben zu erhalten. Denn nur die zehn Gruppensieger und vier Zweitplatzierten erreichen das Play-off, in dem aus den 14 Teams dann die sieben EM-Teilnehmer neben Gastgeber Tschechien ausgespielt werden. Um hinter Gruppensieger Spanien einer der vier besten Gruppenzweiten zu werden, könnte selbst ein Punkt am Dienstag gegen die Iberer zu wenig sein.
Wer am Freitag und am Dienstag für Siege sorgen soll? Trotz sieben ausgemusterter Spieler ist das Team nach wie vor eine Truppe mit viel individueller Qualität. Mit Marcel Ritzmaier (Eindhoven), Christian Gartner (Düsseldorf) oder Alessandro Schöpf (Nürnberg) hat Gregoritsch Spieler in seinem Kader, die schon im Ausland aufgezeigt haben, oder – wie etwa Rapids Louis Schaub oder Sturms Marco Djuricin – bei Klubs in Österreich Schlüsselspieler sind.
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