Torres: Vier Titel in vier Jahren

Was haben sie ihn in den letzten Jahren in England nicht verspottet. Als Fernando Torlos wurde Fernando Torres bereits ausgelacht, nur weil er seinem ersten Treffer für Chelsea mehr als zwölf Stunden lang nachgelaufen war.
Die bekannt gnadenlosen britischen Medien nannten den spanischen Stürmer, der vor zwei Jahren um knapp 60 Millionen Euro von Liverpool zum FC Chelsea gewechselt war, gar schon den "teuersten Flop der Fußballgeschichte".
Jetzt geht ausgerechnet dieser viel geschmähte Señor Torres in die Geschichtsbücher ein: Als höchstdekorierter Kicker der Gegenwart, dem ein Titel-Quartett der seltenen Art gelungen ist. Der 29-Jährige ist – wie sein spanischer Chelsea-Kollege Juan Mata – nicht nur ein regierender Welt- (2010) und Europameister (2012) seines Fachs, mit dem FC Chelsea ist er obendrein noch amtierender Champions-League-Sieger (bis zum Finale am 25. Mai) und seit Mittwoch auch noch Europa-League-Sieger.
Ewiger Fluch
Da stört’s auch nicht weiter, dass der jüngste Titel einer von der eher glücklicheren Sorte war: Ivanovic hatte in der Nachspielzeit zum 2:1 für Chelsea getroffen, nachdem Benfica Lissabon das Finale dominiert hatte. Damit bleiben die Portugiesen weiter vom berühmt-berüchtigten Gutmann-Fluch verfolgt. Seit 1962 unter dem damaligen Coach Béla Guttmann hat Benfica noch jedes Europacupfinale verloren – das 1:2 gegen Chelsea war für den Rekordmeister bereits die siebente Finalpleite in Folge.
Der FC Chelsea schaffte mit dem Triumph in Amsterdam die Aufnahme in einen elitären Zirkel: Als einer von vier Vereinen (neben Bayern, Juventus Turin und Ajax Amsterdam) haben die Engländer nun alle drei Europacup-Bewerbe (Champions League, Europa League, Pokal der Pokalsieger) gewonnen.
Kommentare