Torgarant Hosiner versus Statistik

Ein Fußballspieler in einem weißen Trikot rennt auf einen Ball zu.
Die nackten Zahlen untermauern den Eindruck nicht, dass der Austria ein Glücksgriff glückte.

Zahlen lügen nicht. Oder doch? Bei der Austria sind sich alle einig, die Fans, die Klub-Bosse und Trainer Peter Stöger: Mit Philipp Hosiner, der erst knapp vor Ende der Sommerübertrittszeit in der letzten August-Woche verpflichtet wurde, ist ein Glücksgriff gelungen.

Und der subjektive Eindruck gibt der Austria-Familie ja auch recht: Mit dem schnellen Burgenländer ist das Austria-Spiel variabler worden. Dazu ist der 23-Jährige ein technisch so versierter Stürmer, dass ihn seine Kollegen jederzeit ins Kombinationsspiel einbinden können.

Die nackten Zahlen sprechen auf den ersten Blick aber eine andere Sprache: Ohne Hosiner spielte die Austria in der Bundesliga erfolgreicher als mit Hosiner. Holten die Wiener aus den ersten sechs Saisonspielen, die noch ohne Hosiner stattfanden, 15 Punkte (im Durchschnitt 2,5 pro Spiel), waren es aus den zweiten sechs Spielen mit Hosiner nur mehr elf Zähler (im Durchschnitt 1,8 pro Spiel).

Rückfall

Eine Tabelle mit Statistiken über Philipp Hosiner bei Admira und Austria, einschließlich Spiele, Tore und Punkte.

Auch in der Tabelle schlug sich Hosiners Verpflichtung vorerst negativ für die Austria nieder: Statt der Verfolgte auf Platz eins, ist man nur noch der erste Verfolger. Titelverteidiger Salzburg ist nun in der Rolle der Wiener.

Bei Ex-Klub Admira wird Hosiner vermisst. Praktisch nach jeder vergebenen Chance – und davon gab es in den vergangenen Spielen einige – denken viele an den Ex-Torjäger. Trainer Dietmar Kühbauer machte dies einmal sogar öffentlich. Nach dem 0:0 bei Rapid meinte er: "Mit Hosiner hätten wir dieses Spiel gewonnen."

Aber auch im Fall der Niederösterreicher bestätigen die objektiven Zahlen den subjektiven Eindruck nicht: In den sechs Spielen ohne Hosiner holte die Admira um zwei Punkte mehr als in den sechs Spielen mit dem Burgenländer.

Am Samstag kehrt Hosiner erstmals als Austria-Spieler an seine alte Wirkungsstätte zurück. Im Samstag-Schlager in der Südstadt (18.30 Uhr) hat er die Chance zu beweisen, dass Zahlen lügen. Und er kann seine persönliche Bilanz aufbessern. Denn während er für die Austria erst drei Treffer erzielte, waren es für die Admira fünf.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Hintergrund

Kommentare