Toni Polster vs. Oliver Lederer: Ein brisantes Wiedersehen

Juni 2013: Toni Polster und Oliver Lederer als Trainerduo
Einst waren die beiden ein Trainerduo, am Freitag sind sie Gegner und sicher keine Freunde mehr.

Es war eine kurze Zusammenarbeit im Sommer 2013. Vier Spiele lang waren Toni Polster und Oliver Lederer ein Trainerteam. Nach einem Sieg im Cup gegen Regionalligist Seekirchen und drei Niederlagen zum Bundesligaauftakt gegen die Austria, Innsbruck und Grödig musste Österreichs Rekordtorjäger (95 Länderspiele, 44 Treffer) gehen. Assistent Oliver Lederer durfte als Interimscoach bleiben, assistierte auch unter Walter Knaller und Ernst Baumeister und wurde später selbst Cheftrainer in der Südstadt.

Für Polster gab es seither keinen Trainerjob mehr im Profifußball. Sechs Jahre nach der Entlassung bei der Admira kommt es nun am Freitag zum erstmaligen Wiedersehen mit Oliver Lederer – als Gegner. Lederer empfängt als Coach von Traiskirchen zum Auftakt der Regionalliga Ost Aufsteiger Wiener Viktoria mit Coach Polster auf der Bank (19.30 Uhr). Kontakt zwischen den beiden gab es seit 2013 keinen mehr. „Man muss Leute aussortieren, die einen nicht weiterbringen können“, sagt Polster.

Dass die beiden keine Freunde mehr werden, liegt auf der Hand. „Mir ist egal, wer da auf der Bank sitzt. Auf manche freu’ ich mich, auf manche weniger“, verrät der 55-Jährige. Aus heutiger Sicht hätte er seine eigenen Assistenten zur Admira mitnehmen müssen, beteuert Polster. Was wiederum wegen bestehender Verträge nicht möglich gewesen sei.

Keine Privatfehde

Auf Polsters Vorwurf, Lederer habe seine Rolle als Co-Trainer damals nicht akzeptiert, weil er lieber selbst der „Chef“ hätte sein wollen, will Lederer nicht eingehen. „Das ist alles lange her. Ich brauch keine Privatfehde. Es spielt Traiskirchen gegen Wiener Viktoria und nicht Lederer gegen Polster“, betont der 41-Jährige, der nach seiner Zeit als Coach bei der Admira und in St. Pölten nun seit einem Jahr in Traiskirchen engagiert ist.

Oliver Lederer erklärt die neue Abstoßregel

Ein wenig Vorfreude auf den prominenten Kontrahenten kommt bei Lederer dann aber doch durch. „Ich hoffe, dass der Toni seiner Rolle als Publikumsmagnet gerecht wird und wir einen Saisonauftakt mit vielen Zusehern haben.“ Immerhin 500 waren dabei, als Polsters Viktoria in der ersten Cuprunde Bundesligist Hartberg aus dem Bewerb geworfen hat.

Beide Trainer beteuern vor dem heutigen Duell, den Gegner zu kennen. „Ich weiß, wie der Oliver spielen lässt, wir haben Traiskirchen mehrmals gesehen“, betont Polster und verrät: „Da werden wir unseren Spielplan entgegensetzen.“

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