Teamchef Koller muss Alaba einbremsen

Teamchef Koller muss Alaba einbremsen
"In seinem Alter will man jeden Tag die Welt erobern", weiß der Schweizer und beobachtet den 19-Jährigen ganz genau.

Nach vier intensiven Trainingstagen hat Österreichs Teamchef Marcel Koller am Montag in Seefeld eine erfreuliche Zwischenbilanz gezogen. "Ich kann nur Gutes berichten. Die Spieler ziehen voll mit und sind mit Begeisterung dabei", erklärte der Schweizer. Koller will in den nächsten Tagen Intensität und Aggressivität hoch halten, aber auch - wie am Montagnachmittag - im Training einmal etwas Tempo herausnehmen.

Etwas kürzertreten musste am Montagvormittag Sebastian Prödl. Der Verteidiger von Werder Bremen verspürte ein Muskelziehen im Oberschenkel, Koller gab jedoch zunächst Entwarnung: "Es sollte nichts Größeres passiert sein."

Eifrig

David Alaba ist trotz eines körperlich und mental extrem herausfordernden Frühjahrs mit Bayern München auch im Teamcamp mit Feuereifer bei der Sache. Der 19-Jährige muss von Koller sogar ein wenig gebremst werden. "In seinem Alter will man jeden Tag die Welt erobern. Da ist es wichtig, dass man von außen genau beobachtet und dann auch einmal auf die Bremse steigt. Vor allem die mentale Belastung war für ihn in den vergangenen Monaten enorm", sagte Koller über das heimische Ausnahmetalent.

Alaba bereitet dem Teamchef beim tagtäglichen Training sichtlich Freude. "Es macht einfach Spaß, ihm zuzuschauen." Dass er auf seiner Lieblingsposition im Mittelfeld besonders viel Spaß hat, ist bei Alaba, der bei den Bayern als Linksverteidiger für Furore sorgte, nicht zu übersehen. "Alaba fühlt sich sauwohl im Mittelfeld, wenn ich das so sagen darf. Das ist seine Position, da ist er mitten drinnen im Geschehen. Er ist einfach jung, dynamisch und will etwas bewegen", meinte Koller.

Unbekümmertheit

Auch seine ÖFB-Teamkollegen schwärmen in höchsten Tönen von Alaba. So meinte etwa Andreas Ivanschitz, der 2003 als 19-Jähriger zum jüngsten ÖFB-Teamkapitän der Geschichte avanciert war: "David macht alles genau richtig. Er hat im Frühjahr sehr, sehr gut gespielt und sich in einem so jungen Alter bei Bayern München durchgesetzt. David steht jetzt völlig zurecht im Mittelpunkt. Wenn er weiter solche Leistungen bringt, dann hat er eine große Zukunft vor sich."

Ivanschitz weiß, dass die jugendliche Unbekümmertheit ein großer Vorteil ist. "Man denkt nicht so viel nach, lässt es einfach laufen und interessiert sich nicht so sehr, was geschrieben wird. David hat einfach Spaß am Fußball, und das sollte er sich beibehalten", meinte der Mainz-Mittelfeldspieler. Besonders nah bekommt auch Julian Baumgartlinger, der zweite Mainz-Legionär, Alabas Fortschritte mit. Schließlich bildet Baumgartlinger gemeinsam mit Alaba das defensive Mittelfeld des ÖFB-Teams.

"Wenn ich sehe, wie David spielt, dann freue ich mich sehr. Eine Leistung wie im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid, das ist schon großartig. Natürlich profitiert auch das gesamte Nationalteam von ihm. Ich hoffe, dass er so weitermacht", erklärte Baumgartlinger, für den Alabas Karriereplan perfekt war. "Vor allem der Zwischenschritt Hoffenheim dürfte ihm sehr gut getan haben. Die Bayern haben ihn super herangeführt. Trainer Jupp Heynckes schenkt David viel Vertrauen und er zahlt es mit Leistung zurück."

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