Streit um den zerbrechlichen Robben

Streit um den zerbrechlichen Robben
Einmal mehr gerieten der niederländische Verband und der FC Bayern wegen Arjen Robben aneinander.

Der "Papierene" wurde Österreichs Fußball-Legende Matthias Sindelar genannt, seines schmächtigen Körperbaus wegen. In einem Niederländer hat er einen Nachfolger gefunden: Arjen Robben, Edeltechniker des FC Bayern, geht problemlos als "Der Zerbrechliche" durch.

Verletzungen sind steter Begleiter des flinken Mittelfeldspielers mit dem starken linken Fuß. Und seit dem Frühjahr 2010 steht der 27-Jährige im Zentrum eines Dauerzwists zwischen dem niederländischen Fußballverband KNVB und dem FC Bayern.

Der Anfang

Alles begann mit dem Test-Länderspiel gegen Ungarn am 5. Juni 2010: Robben wurde nach der Pause eingetauscht, schoss zwei Tore (Endstand 6:1) - und erlitt einen schweren Muskelfaserriss. Bei der WM in Südafrika setzte ihn Teamchef Bert van Marwijk dennoch ein. Folge: Die Verletzung wurde schlimmer, Robben fehlte den Bayern den ganzen Herbst.

Schon damals gingen die Wogen hoch, schließlich einigten sich beide Seiten auf ein Freundschaftsspiel im Mai 2012, das den Münchnern Entschädigung bringen soll (Robben verdient per anno rund vier Millionen Euro in München).

In den vergangenen Tagen aber löste der Zerbrechliche den nächsten Wickel aus: Gerade von einer Schambeinentzündung kuriert, reiste Arjen Robben am Dienstag vergangener Woche zu seinem Nationalteam, das erste Training musste er nach 20 Minuten schon wieder beenden - Schmerzen in der Leiste. Nach der Rückkehr nach München diagnostizierte Bayern-Klubarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt eine weiche Leiste, "die sich in den letzten Tagen entwickelt hat", diese wurde am Freitag operativ behoben.

Teamchef Bert van Marwijk war stinksauer: "Beinahe asozial" sei das Verhalten der Münchner, die versucht hätten, die neuerlichen Probleme ihres Angestellten den Niederländern in die Schuhe zu schieben, er "habe genug" von den Vorwürfen.

Die Bayern reagierten darauf überaus zahm: Ein "Missverständnis" liege da wohl vor, sagte Klubchef Karl-Heinz Rummenigge, "wir sind sehr froh, wie entgegenkommend die Holländer in diesem Fall gehandelt haben und Arjen Robben zurück nach München geschickt haben."

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