Strafverfahren gegen Schweizer FIFA-Ermittler Lauber möglich

Strafverfahren gegen Schweizer FIFA-Ermittler Lauber möglich
Die Vorwürfe lauten Amtsmissbrauch, Verletzung des Amtsgeheimnisses und Begünstigung.

Die geheimen Treffen zwischen FIFA-Präsident Gianni Infantino und dem Schweizer Bundesanwalt Michael Lauber haben jetzt auch für Lauber juristische Konsequenzen. Als abschließende Instanz hat am Montag eine zweite Parlamentskommission die Immunität von Lauber aufgehoben, wie die Parlamentsdienste mitteilten. Das Anfang August angekündigte Strafverfahren kann damit eröffnet werden.

Lauber und Infantino, gegen den schon Ermittlungen laufen, hatten sich 2016 und 2017 mehrfach getroffen, während Lauber Korruptionsermittlungen gegen den Fußballweltverband leitete. Dabei ging es unter anderem um die Vergaben der Fußball-WM 2018 an Russland und 2022 an Katar. Es bestünden "Anzeichen für ein strafbares Verhalten", hieß es von der Bundesanwaltschaft.

Druck aus der Politik

Was bei den Treffen besprochen wurde, ist bis heute unklar. Die Vorwürfe lauten Amtsmissbrauch, Verletzung des Amtsgeheimnisses und Begünstigung, Infantino wird die Anstiftung zu diesen Tatbeständen vorgeworfen.

Beide haben alle Vorwürfe zurückgewiesen. Infantino macht geltend, er habe lediglich zur lückenlosen Aufklärung aller Verfahren gegen die FIFA beitragen wollen. Lauber argumentiert, es lägen keine strafbaren Handlungen vor. Er reichte nach großen Druck aus der Politik seinen Rücktritt ein. Der sollte zunächst im Jänner 2021 gültig werden, doch willigte Lauber in eine Verkürzung der Kündigungsfrist ein und ist damit Ende August aus dem Amt.

Kommentare