Umstrittener Transfer: Weltmeister Boateng unterschreibt beim LASK

Jerome Boateng in Action (re.)
Der Deutsche Jerome Boateng holte 2014 den WM-Titel. Der 35-Jährige verteidigte lange Zeit für Bayern München. Im Juni steht er vor Gericht.

Das kam überraschend. Jerome Boateng unterschrieb beim Bundesliga-Verein LASK einen Vertrag bis 2026. Der Deutsche ist Weltmeister, zweifacher Champions-League-Sieger und er wurde neun Mal Meister in Deutschland. 

Der in Berlin geborene Boateng begann seine Karriere bei Hertha BSC. Danach spielte er beim HSV und bei Manchester City. Danach folgte eine lange und äußerst erfolgreiche Zeit bei Bayern München (2011 bis 2021). Für die Bayern bestritt Boateng 363 Pflichtspiele, darunter 85 in der Champions League.

"Absoluter Wahnsinn" beim LASK

"Es ist ein absoluter Wahnsinn und unfassbar, dass wir mit Jerome Boateng einen international derart begehrten Ausnahmespieler und Vorzeigeathleten zum LASK holen konnten", sagt LASK-Boss Siegmund Gruber. "Dass wir uns hier durchsetzen konnten uner er sich für einen Wechsel nach Oberösterreich entschieden hat, war nur möglich, weil er unsere Vision vollumfänglich mitträgt und den sportlichen Weg über seine finanziellen Interessen gestellt hat."

In den vergangenen beiden Jahren war der Routinier oft verletzt. Zuletzt ist der 35-Jährige mit Salernitana aus der Serie A abgestiegen.

Gewaltvorwürfe gegen Boateng

Schlagzeilen machte Boateng in den vergangenen Jahren aber weniger auf dem Fußballplatz. Im Sommer steht er erneut wegen Gewaltvorwürfen seiner Ex-Freundin vor dem Landgericht in München. Das Verfahren soll am 14. Juni beginnen. 

In dem Verfahren geht es darum, ob Boateng seine damalige Lebensgefährtin während eines Urlaubs im Jahr 2018 geschlagen, verletzt und beleidigt hat - oder eben nicht. 2022 hatte ein Gericht ihn zu einer Geldstrafe von rund 1,2 Millionen Euro verurteilt. Dieses Urteil wurde aber gekippt.

Boateng erhofft sich einen Freispruch. Die Strafe könnte aber auch höher ausfallen als beim ersten Mal. 

Es waren nicht die einzigen Gewaltvorwürfe gegen den Deutschen. Auch im Zusammenhang mit dem Selbstmord einer weiteren Ex-Freundin hatte es Anschuldigungen gegen Boateng gegeben. 

Fan-Proteste bei den Bayern

Im vergangenen Oktober war eine mögliche Rückkehr von Boateng zu den Bayern im Raum gestanden. Dieses Comeback ist geplatzt, die Fans haben diesbezügliche Pläne scharf kritisiert. Damals begründete Bayerns CEO Jan-Christian Dreesen die Entscheidung gegen Boateng: "Es ist ja nicht so, dass wir da ignorant durchs Leben schreiten. Natürlich haben wir das ganze Drumherum auch mitbekommen. Und natürlich gehört das auch mit in eine Entscheidungsfindung hinein. Im Gesamtkontext haben wir uns dann mit Jerome gemeinsam entschieden, dass wir von einer Verpflichtung absehen."

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