Sensationsteam Sambia holt Afrika-Cup

Eine Gruppe von Fußballspielern in grünen und orangefarbenen Trikots feiert ausgelassen.
Der absolute Underdog schlägt in einem packenden Elferschießen Drogba und die anderen Stars der Elfenbeinküste.

Sambia hat überraschend zum ersten Mal den Afrika-Cup gewonnen. Der Außenseiter gewann am Sonntag in einem äußerst spannenden Finale in Libreville 8:7 im Elfmeterschießen gegen die favorisierte Elfenbeinküste um deren Star Didier Drogba. Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung hatte es 0:0 gestanden, Drogba schoss in der 70. Minute einen Foulelfmeter über das Tor. Die Entscheidung im Elfmeterschießen fiel erst nach 18 Schützen, Stoppila Sunzu war dabei der Matchwinner. Das Land hatte 1993 seine komplette Nationalmannschaft bei einem Flugabsturz verloren.

Für Sambia war es im dritten Anlauf nach 1974 und 1994 der erste Triumph in einem Endspiel des Afrika-Cups, die Elfenbeinküste verpasste dagegen wie schon vor sechs Jahren den zweiten Titelgewinn nach 1992. Den dritten Platz hatte sich am Samstag überraschend Mali im kleinen Finale mit 2:0 (1:0) gegen Ghana gesichert.

Elfer-Krimi

Im Elfmeterschießen parierte Sambias Torhüter Kennedy Mweene zwar gegen Souleyman Bamba, der Strafstoß wurde jedoch wiederholt, im zweiten Anlauf traf Bamba dann. Auch Drogba machte es als fünfter Schütze der Ivorer besser als im Spiel. Beim Stand von 5:5 war die Entscheidung nicht gefallen, so dass weitergeschossen werden musste. Auch Didier Ya Konan von Hannover 96 traf als siebter Akteur, doch danach hielt Mweene gegen Kolo Touré. Rainford Kalaba vergab den ersten Matchball, nach dem nächsten Fehlschuss durch Gervinho ließ Sunzu Sambia schließlich jubeln.

Schon nach 80 Sekunden hätte Sambia im Stadion der Freundschaft in Führung gehen können. Nach einem Eckball bot sich Nathan Sinkala die Chance, Torhüter Boubacar Barry hielt den gefährlichen Flachschuss reaktionsschnell fest. In der insgesamt wenig aufregenden Partie konnten Drogba und Co. sich nie große Vorteile erspielen und hatten vor der Halbzeit nur eine gute Möglichkeit: Yaya Touré schlenzte den Ball aus elf Metern knapp vorbei, Drogba hatte vorgelegt.

Dem Torjäger des FC Chelsea bot sich unter den Augen des brasilianischen Idols Pelé in der bis dahin aufregendsten Szene der zweiten Hälfte die Riesenchance zur Führung. Nach einem Schubser von Isaac Chansa an Gervinho gab es Elfmeter, Drogba setzte den Ball aber hoch über das Tor. Schon im Viertelfinale gegen Co-Gastgeber Äquatorialguinea hatte er vom Punkt aus vergeben.

Erst in der Nachspielzeit der regulären 90 Minuten tauchte Sambia durch Emmanuel Mayuka wieder gefährlich im Strafraum auf, Mayuka wurde aber im letzten Moment am Schuss gehindert. Zuvor setzte Max Gradel einen Flachschuss knapp am langen Eck von Sambias Tor vorbei (88.). Doch auch die Elfenbeinküste hatte Glück. Der Ex-Bielefelder Chris Katongo scheiterte in der Verlängerung hauchdünn an Schlussmann Barry, der den Ball mit dem Fuß gerade noch an den Außenpfosten lenken konnte (95.). Ein Treffer fiel auch danach nicht mehr, das 0:0 nach 120 Minuten war insgesamt auch gerecht.

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