Sensation verpasst: Admira ringt Salzburg einen Punkt ab
Red Bull Salzburg hat in der Bundesliga zum zweiten Mal in Folge nicht voll gepunktet. Nach dem Heim-2:2 gegen St. Pölten kam die Truppe von Chefcoach Jesse Marsch am Sonntag beim bisherigen Schlusslicht Admira über ein 1:1 nicht hinaus. Damit drohte dem Titelverteidiger im Falle eines LASK-Sieges gegen Rapid der erstmalige Verlust der Tabellenführung seit der 1. Runde (4. Platz).
Vor 2.537 Zuschauern traf Sinan Bakis (16.) für den Außenseiter schon früh zum achten Mal in der laufenden Saison. Der Treffer der Admira war zwar laut ersten TV-Bildern nicht gänzlich hinter der Linie, andere Aufnahmen lassen hingegen vermuten, dass der Ball doch die Linie überquert hatte.
Hwang Hee-chan (77.) bewahrte die Salzburger nach der Pause noch vor der ersten Saisonniederlage in der Meisterschaft.
Salzburgs heiß umworbener Torjäger Erling Haaland blieb bei seinem Einsatz nach der Pause ohne Torerfolg, er hält nun nach 20 Pflichtspielen weiter bei 27 Toren. Einen Doppelschlag der Gäste verhinderte Leitner, der die einzige Großchance Haalands (78.) zunichtemachte und auch in der 94. Minute bei einer Doppelchance von Patson Daka und Takumi Minamino zweimal glänzend reagierte. Dadurch holte die Admira einen Punkt und übergab die "Rote Laterne" an den punktgleichen SV Mattersburg.
Für Salzburg gab es hingegen wenige Tage nach dem mit einem 4:1 in Genk erkämpften "Gruppenfinale" in der Champions League gegen Liverpool am 10. Dezember in Wals-Siezenheim national keinen Grund zum Jubeln.
15 Tore: Erling Haaland (Salzburg), Shon Weissman (WAC)
13 Tore: Christoph Monschein (Austria)
12 Tore: Patson Daka (Salzburg)
9 Tore: Dario Tadic (Hartberg), Taxiarchis Fountas (Rapid)
8 Tore: Sinan Bakis (Admira)
7 Tore: Mergim Berisha (Altach), Andreas Gruber (Mattersburg), Anderson Niangbo (WAC)
Zweite Pleite im dritten Spiel
Nach der internationalen Enttäuschung hat derweil der Wolfsberger AC auch in der Bundesliga eine Niederlage kassiert. Drei Tage nach dem Europa-League-Aus unterlagen die Kärntner am Sonntag in Altach 1:2 (0:2). Altach verbesserte sich nach zuletzt vier Heim-Pleiten in Folge in der Tabelle auf Platz neun. Der WAC kassierte im dritten Spiel unter Interimstrainer Mohamed Sahli die zweite Niederlage.
Zum Matchwinner avancierte der zuletzt von Trainer Alex Pastoor kritisierte Torjäger Mergim Berisha mit einem Doppelpack (7., 21.). Das 15. Saisontor von WAC-Torjäger Shon Weissman (58.) änderte an der erst zweiten Auswärtsniederlage der Kärntner nichts mehr.
Nach einer zuletzt verordneten Nachdenkpause zeigte Berisha, dass er an guten Tagen Altachs gefährlichster Spieler ist. Der 21-jährige Deutsche besorgte nach gelungener Ballmitnahme mit einem wuchtigen Linksschuss ins kurze Kreuzeck die frühe Altacher Führung (7.). Und auch der zweite Treffer des nun siebenfachen Saisontorschützen war sehenswert: Einen Chipball von Sidney Sam nahm sich Berisha mit der Brust mit und verwertete volley (21.).
Weissmann machte es spannend
Altach wirkte auch zu Beginn der zweiten Hälfte wacher und spritziger. Sams Pfostenschuss (49.) war bereits die dritte Tormöglichkeit nach dem Seitenwechsel. Statt der Vorentscheidung wurde es wieder spannend. Denn Weissman staubte nach Ritzmaiers Lattenschuss zum Anschlusstreffer ab (59.) und zog in der Torschützenliste wieder mit Salzburgs Erling Haaland gleich. Niangbo hatte unmittelbar zuvor bereits an die Stange geköpfelt.
Danach wurde der zuvor erwartete Qualitätsunterschied sichtbar, der WAC schien die geistige Müdigkeit endgültig abgelegt zu haben. Altach löste sich kaum mehr aus dem Wolfsberger Würgegriff, brachte die Führung aber mit Ach und Krach und einer Glanzparade von Goalie Kobras über die Zeit.
- Stimmen zum Spiel:
Alex Pastoor (Altach-Trainer): "Ich bin richtig stolz auf die Mannschaft. Wir hatten in dieser Saison schon mehrere solche Spiele wie heute die erste Hälfte, haben uns aber nie belohnt. Wir hätten auch heute höher als 2:0 führen müssen. Am Ende war es nochmals knapp, da hat uns Martin Kobras den Sieg gerettet. Die drei Punkte sind sehr wichtig für die Mannschaft."
Mohamed Sahli (WAC-Trainer): "Heute waren wir in den ersten 20 Minuten nicht so giftig und präsent wie wir uns das vorgenommen hatten. Danach sind wir besser ins Spiel gekommen. Die Niederlage ist kein Beinbruch, auch wenn sie im ersten Moment schmerzt."
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