Scharners Abgang erstaunte Teamspieler
Österreichs Teamspieler wurden vom turbulenten Abgang von
Paul Scharner aus der ÖFB-Auswahl überrumpelt. Die Kicker erfuhren am Mittwoch beim Mittagessen vom Abschied des 32-Jährigen und zeigten sich danach verblüfft.
"Es ist für uns alle überraschend gekommen, damit hat keiner gerechnet", erklärte Neo-Kapitän Christian Fuchs. "Man ist natürlich schon enttäuscht. Paul hat sich dafür entschieden. Damit ist es für uns abgehandelt."
Auch für Andreas Ivanschitz kam Scharners Vorgehensweise wie aus heiterem Himmel. "Er war zuletzt ein bisschen ruhiger. Wir waren alle überrascht."
Der Mainz-Legionär bedauerte die Störgeräusche am Matchtag und ließ Unverständnis für das Verhalten des 40-fachen Internationalen erkennen. "Eine Stammplatzforderung gibt es im modernen Fußball nicht. Das ist kein Punkt, den man fordern kann. Der Teamchef hat auch gesagt, dass wir 24, 25 Spieler sind, von denen jeder die Berechtigung hat, zu spielen. Jeder von uns muss sich aber auch beweisen. Das ist ein gesunder Mannschaftsgeist und
Konkurrenzkampf, so soll es im heutigen Fußball ablaufen. Ich kann die Entscheidung des Teamchefs nachvollziehen."
Laut Ivanschitz wurde das Thema mannschaftsintern schnell angehakt, um gegen die Türken mit voller Konzentration bei der Sache zu sein. "Am Spieltag kann sich keiner damit beschäftigen."
Gruppendynamisch
Sebastian Prödl, Scharners nunmehriger Ex-Konkurrent um einen Platz in der Innenverteidigung, bemerkte nach dem Abschied des HSV-Spielers eine positive gruppendynamische Entwicklung. "Die Mannschaft ist sehr gut mit dieser Entscheidung umgegangen. Gegen die Türkei hat man auf dem Feld gesehen, dass wir zusammengerückt sind, dass unsere Marschroute nur `gemeinsam` lauten kann."
Achselzuckend nahm Goalie Robert Almer die Posse zu Kenntnis. "Das ist zu akzeptieren, wir haben uns dann nur aufs Match konzentriert." Veli Kavlak meinte: "Er war ein Kollege von uns. Wir haben ihn geschätzt, aber so ist es im Fußball."
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