Schaafs Leid könnte Hasenhüttels Glück sein

Vor 14 Jahren, am 11. Mai 1999, absolvierte Thomas Schaaf sein erstes Spiel als Trainer von Werder Bremen. Am Samstag ergibt sich für den Coach der Hanseaten zum Jahrestag ein nicht gerne erlebtes Deja-vu. 1999 stand Werder nämlich in der deutschen Bundesliga im Abstiegskampf.
Damals gewannen die Bremer mit dem Trainer-Novizen gegen Schalke 04 mit 1:0, und das gleiche Ergebnis könnte anno 2013 im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt die erneute Rettung sein.
Es könnte aber auch Schaafs letztes Heimspiel als Werder-Trainer sein, wie die Zeitungen bereits Tage vor dem Spiel spekulierten. Als Tabellen-14. liegen die Bremer, die eigentlich um die internationalen Plätze mitkämpfen wollten, lediglich drei Punkte vor dem Relegationsplatz 16. Während die Mehrheit der Werder-Fans weiter geschlossen hinter Schaaf zu stehen scheint, bröckelt im Hintergrund der Rückhalt. Trotz Vertrages bis 2014 wird eine Trennung im Sommer immer wahrscheinlicher.
Erstmals gab Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer, der als Schaaf-Vertrauter gilt, Überlegungen über personelle Konsequenzen nach dem letzten Spieltag preis. "Nach der Saison werden wir hier jeden Stein umdrehen. Dann werden wir über Personen sprechen", sagte Fischer der "Bild"-Zeitung (Freitag). Sportdirektor Thomas Eichin wies in den vergangenen Tagen darauf hin: "Wir bringen jetzt gemeinsam die Saison zu Ende. Dann setzen wir uns hin und diskutieren die Situation. In meinem Arbeitsvertrag oder in einer Geschäftsordnung steht nichts davon, dass der Trainer immer und ewig bleiben muss."
Kandidat Hasenhüttel

Bei Schaaf selbst scheint die Kritik offenbar keine Wirkung zu hinterlassen. "Ich bin sehr auf die Partie gegen Frankfurt konzentriert. Alles andere spielt keine Rolle", sagte er am Freitag. "Alles, was drumherum kommentiert und interpretiert wird, kommt nicht an die Mannschaft heran", betonte der 52-Jährige.
Verlassen kann sich Werder auf die Unterstützung der Fans: Wie vor einer Woche beim 2:2 gegen Hoffenheim wird das Weserstadion mit 42.100 Fans ausverkauft sein. Aus dem Österreicher-Trio fehlt mit dem suspendierten Marko Arnautovic fix. Sebastian Prödl wird in der Abwehr erwartet, Zlatko Junuzovic ist nach seiner Magen-Darm-Grippe zumindest fit. Geschenke der Frankfurter darf Werder aber keine erwarten, die Hessen können mit einem Sieg die Europa-League-Qualifikation perfekt machen.
Kommentare