Salzburger Brillanz mit Schatten

Salzburger Brillanz mit Schatten
Salzburg legte den besten Start der Ära Red Bull hin – dank spielerischer Klasse, die aber nicht jede Schwäche kaschiert.

Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Ende August war nach drei sieglosen Spielen in der Bundesliga schon über das Ende der Trainerära von Roger Schmidt in Salzburg spekuliert worden. Der Klub ging aber einen anderen Weg, hielt am Nobody fest und tauschte dafür die halbe Mannschaft aus.

Die ungewöhnliche Maßnahme sollte sich überraschend schnell positiv auswirken. Unter dem Deutschen spielten die Salzburger nicht nur das erfolgreichste erste Saisondrittel der Ära Red Bull, sondern holten mit 27 Punkten aus den ersten zwölf Spielen mehr als alle anderen Bundesliga-Team in den vergangenen acht Jahren.

Nicht nur der Erfolgslauf – Salzburg feierte fünf Siege in sechs Runden seit dem radikalen Umbau – ist bemerkenswert, sondern die Art und Weise wie die Salzburger spielen. Das 4:1 am Samstag gegen WAC spiegelte bei weitem nicht die Kräfteverhältnisse wider. Salzburg hätte gut und gerne zehn Tore schießen können, wenn nur die Größten der großen Chancen verwertet worden wären.

"Ich bin sehr zufrieden, dass wir sehr schöne Tore geschossen und noch sehr viele Chancen herausgespielt haben", meinte Schmidt. Trotz der vier Treffer war er etwas traurig: "Da waren Aktionen dabei, bei denen es richtig schade war, dass der Ball nicht im Netz lag, weil das richtig gut gespielt war."

Mangelnde Effektivität

Wie schon zuletzt mangelte es den Salzburgern bei aller Brillanz an der Effektivität. "Man darf nicht vergessen, dass wir ein sehr junges Team haben. Es wird überhastet abgeschlossen, wenn man Ruhe bewahren sollte. Das kann man trainieren, wir arbeiten daran. Ich bin überzeugt, dass wir einmal aus vier Chancen vier Tor machen werden", sagt Schmidt.

Aber Salzburg hätte nicht nur zehn Tore schießen können, sondern auch vier statt nur einem Gegentor kassieren können. "Wir spielen sehr hoch in der Verteidigung, da hat man nicht immer die nötige Absicherung. Wenn der Gegner mit zwei Viererketten spielt und man den Ball bei der ersten verliert, dann hat der Gegner schnell Leute vorne. Unser Spiel ist halt in einem gewissen Maße risikobehaftet", erklärt Schmidt, der sich bewusst ist, dass dies gegen stärkere Gegner zum Problem werden könnte: "Gegen Rapid nächste Runde müssen wir da besser agieren."

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