Salzburg-Trainer Oscar stellt die Kaderfrage

Ein jubelnder Fußballspieler im rot-braunen Trikot des FC St. Pauli.
Nach dem Fehlstart in der Europa League gegen Krasnodar verwirrte der Spanier erneut verbal.

Es war schon nach der Auslosung klar: Salzburg wird in der Europa League gegen Krasnodar, Nizza und Schalke außergewöhnlich gute Tage erwischen müssen, um in einer der stärksten Gruppen reüssieren zu können.

Im Heimspiel gegen den FK Krasnodar war dem einmal nicht so. Am Ende gab es eine 0:1-Niederlage, die die Aufgabe vor den nächsten Spielen bei Schalke und gegen Nizza schon zur Mission Impossible macht.

"Ich hatte teilweise das Gefühl, dass heute Männer gegen Jungs gespielt haben", meinte Óscar kurz nach den Spiel. Gestern versuchte er zu relativieren, immerhin hatte Salzburgs Startelf ein Durchschnittsalter von 24 Jahren.

"Die 30-Jährigen erhöhen dieses", erklärte der Spanier, der auch meinte: "Ich glaube nicht, dass es ein anderes Team in der Europa League gibt, das mit so vielen Jungen spielt." Am Donnerstag begann er mit drei Spielern, die 30 oder älter sind (Soriano, Ulmer, Walke), und zwei Spielern, die noch nicht 20 sind (Caleta-Car, Upamecano). Zum Vergleich: Bei Rapid-Gegner Genk standen drei 19-Jährige in der Elf.

Auch ein anderes Detail an der Aufstellung von Óscar war interessant. Mit Wisdom begann nur eine der sieben Neuverpflichtungen. Stangl, Gulbrandsen, Rzatkowski und Radosevic schafften es nicht einmal in den Kader.

Knappheit

"Neue Spieler haben es nicht so einfach, sich durchzusetzen", meinte Óscar. Eine andere Aussage des Spaniers kann durchaus als Kritik an der Personalpolitik verstanden werden: "Wir haben Positionen, wo eine Knappheit herrscht, und andere, wo es ein Überangebot gibt." Ein Beispiel: Marc Rzatkowski. Der Deutsche kam mit den Vorschusslorbeeren, vom Fachmagazin Kicker als bester defensiver Mittelfeldspieler der 2. Bundesliga ausgezeichnet worden zu sein.

In Salzburg spielte er weder vor noch jetzt nach seiner Verletzung eine Rolle, auf seiner Position hat Óscar die Qual der Wahl: "Man kann zumindest sagen, er trainiert ordentlich. Aber er hat sich noch nicht ganz an unseren Spielstil angepasst."

Mit 26 wäre Rzatkowski aber genau in jenem Alter, in dem ein Fußballer laut Óscar "bei der Höchstleistung" ist. "Man weiß dann, ob es ein Topspieler wird oder nicht."

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