Rekordspieler Sonnleitner: „Drei Rekordmeister – das hat was“

Sonnleitner trifft wie schon 2015 auf Villarreal.
Rapid steht ein schweres Los in der Gruppenphase bevor - den Auftakt macht Spartak Moskau.

Rekord um Rekord: Mit dem hart erkämpften und auch erzitterten Aufstieg gegen FCSB hat Rapid die Bilanz in K.o.-Duellen zur Europa League auf 13:1 geschraubt – Bestwert in Europa, lediglich Helsinki (2014) verhindert die weiße Weste.

Der siebente Einzug in die Gruppenphase wurde – angesichts der Setzung in Topf 2 – mit einem harten, aber spannenden Los belohnt: Wie beim Gruppensieg 2015 geht es gegen den spanischen Stammgast Villarreal. Aus Topf 3 wartet mit Spartak Moskau eine der höchsten Hürden, in Runde 1 daheim. Und aus Topf 4 mit den Glasgow Rangers der attraktivste Gegner, in Runde 2 im ersten Auswärtsspiel.

Mario Sonnleitner kombiniert: „Drei Rekordmeister in einer Gruppe – das hat was.“ Neben Rapid führen die Rangers in Schottland und Spartak in Russland diese Wertung an. Der Goldtorschütze von Bukarest verteidigt ebenfalls einen Rekord: Mit 31 Spielen in der Europa League liegt er europaweit auf Platz eins, einen Einsatz vor Andreas Ulmer.

„Über die Rangers haben wir uns alle gefreut, das wird cool. Villarreal haben wir damals zwar 2:1 geschlagen, aber da gab’s keine Freude“, verrät Stefan Schwab, der sich „vor allem zuhause etwas ausrechnet.“ „Sehr interessant, aber schwierig“, sagt Goran Djuricin zur Gruppe. Die von „Fans“ öfters despektierlich verwendete Bezeichnung „Trainerlehrling Gogo“ trifft auf Rangers-Coach Steven Gerrard, 38, tatsächlich zu: Die Liverpool-Legende ist erst seit einem Jahr Trainer.

Drei Erkenntnisse

Am Sonntag wartet ein Kraftakt in Graz gegen Sturm. In der Länderspielpause bleibt dann Zeit, einige Erkenntnisse einzuordnen:

Typen helfen Sonnleitner ist das beste Beispiel, wie Fußballer mit beschränkten Mitteln und Schwächen trotzdem Goldes wert sein können. „Sonni hat sich nie aufgegeben, marschiert immer. Charakter kann im Fußball entscheidend sein“, lobt Schwab den 50-fachen Europacupspieler in Grün, der sich von der Tribüne zurückgekämpft hat. Nach acht Jahren ohne Europacup-Tor hat der 31-Jährige nicht nur defensiv stark gespielt, sondern mit zwei Treffern innerhalb einer Woche die Millioneneinnahmen fixiert.

Passend dazu ein älterer Dialog mit Bickel: „Sonni, es schaut schlecht für dich aus. Willst du wechseln?“ Die Antwort: „Nein. Mach dir keine Sorgen, Fredy. Am Ende bin ich immer noch zu meinen Einsätzen gekommen.“

Cleverness fehlt Obwohl der Rasen schon beim Abschlusstraining in fürchterlichem Zustand war, haben weder das Trainerteam noch die Spieler rasch reagiert. „Wir wollten durch die Mitte geordnet aufbauen, Steaua hat darauf verzichtet“, erzählt Schwab, dem vor dem 0:1 der Ball versprungen war. „Nach 20 Minuten haben wir umgestellt.“ Für wirklich große Ziele ist diese Reaktionszeit zu lange.

Ebenfalls nicht clever: Beim Abschlusstraining, das nicht mit 100% bestritten wird, krachte Ivan in Bolingolis Oberschenkel. „Ausgerechnet mein bester Freund verletzt mich“, meint der Verteidiger und lacht trotzdem.

Risiko zahlt sich aus Dass in Hütteldorf zu wenig Risiko genommen werden würde, ist heuer widerlegt. Bickel hat nach dem Juli-Angebot von Atalanta für Thomas Murg auch noch einen Last-Minute-Transfer blockiert. Ein noch finanzstärkerer Klub hätte vier Millionen Ablöse für den Spielmacher gezahlt. Der Sportdirektor setzte voll auf die Gruppenphase und kann jetzt mit Murg und mehreren Millionen planen.

Auch nicht ohne: Djuricin hat, obwohl sein Stuhl massiv wackelte, gegen Wacker (2:1) in Hinblick auf die Partie in Bukarest mutig und massiv rotiert. Es ist ebenso aufgegangen wie die Zweckentfremdung von Mert Müldür (der von der Türkei ins A-Team einberufen wurde) und die riskanten Defensivwechsel beim Rückspiel.

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