Reaktionen: Das sagen die Bundesliga-Klubs zur LASK-Causa

Die Austria-Vorstände Kraetschmer und Stöger
Die Linzer selbst dementierten das verbotene Mannschaftstraining nicht. Von der Konkurrenz hagelte es Kritik.

Nach dem Einleiten eines Verfahrens gegen den LASK wegen der angeblichen Durchführung von Mannschaftstrainings trotz Corona-Verbots wünscht sich Liga-Vorstand Christian Ebenbauer schnellstmöglich Klarheit in dieser Causa.

Der Wiener zeigte sich nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den Tabellenführer enttäuscht, glaubt aber nicht, dass die Wiederaufnahme des Spielbetriebs deshalb wackelt. „Aus meiner Sicht ist der Neustart nicht gefährdet“, sagte Ebenbauer der APA. „Wenn die Lage, was die Zahl der Infizierten betrifft, weiter so bleibt, freue ich mich, dass die Kugel Ende Mai wieder zu rollen beginnt.“

Scharfe Kritik an den Linzern übte nicht nur die Konkurrenz. Auch seitens des ÖFB gab es klare Worte. „Zunächst gilt es, den Sachverhalt vollumfänglich aufzuklären. Sollten die Vorwürfe zutreffen, muss man dem mit voller Schärfe entgegentreten. Mit einem solchen Verhalten würden alle erfolgreichen Bemühungen der letzten Woche, dem gesamten Fußball in Österreich eine neue Perspektive zu geben, konterkariert“, sagt Präsident Leo Windtner.

„Pures Gift für unsere Bemühungen und einfach nur disziplinlos und egoistisch“, kommentierten die Austria-Vorstände Markus Kraetschmer und Peter Stöger die Vorkommnisse. „Wir sind schockiert und fassungslos über die Vorgehensweise des LASK. Seit vielen Monaten arbeiten wir gemeinsam so hart an Perspektiven, nicht nur für den österreichischen Bundesliga-Fußball. Offensichtlich sind sich nicht alle Clubs und Personen dieser großen Verantwortung bewusst“, erklärte Stephan Reiter, Kaufmännischer Geschäftsführer von Titelverteidiger Red Bull Salzburg.

„Nachdem wir nun erste wichtige Schritte in Richtung Normalität gehen konnten, ist es umso bedauerlicher, dass ein Mitglied unserer Bundesliga alle Vorgaben der Behörden buchstäblich mit Füßen tritt. Durch ein herkömmliches Mannschaftstraining wollten sich die Oberösterreicher einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen, verletzen damit massiv den Fair-Play-Gedanken und gefährden zudem die weitere Fortführung unseres Sports“, sagten die beiden Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek und Zoran Barisic.

Sie forderten Konsequenzen, ebenso wie Kraetschmer und Stöger. „Wir sind wirklich sehr enttäuscht, weil wir in den vergangenen Wochen unter extremem Einsatz für die Bundesliga und für alle Clubs alles für die Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs unternommen haben und das alles mit solchen fatalen Aktionen dann schwer torpediert wird“, ärgerten sich die Austria-Funktionäre.

"Vertrauen missbraucht"

Altach-Geschäftsführer Christoph Längle erinnerte ebenfalls an die großen Anstrengungen, um die Wiederaufnahme des Spielbetriebs zu ermöglichen. „Dementsprechend glücklich waren wir, als am Dienstag seitens des Gesundheitsministeriums die Zustimmung zu den geplanten Maßnahmen erfolgte. Leider hat ein Club dieses Vertrauen missbraucht und die Fair-Play-Regeln mit Füßen getreten. Die dabei entstandenen Bilder machen uns sehr wütend, weil der Fußball dadurch großen Schaden nimmt“, erklärte Längle mit.

Noch einen Schritt weiter ging die Admira. „Die Vorkommnisse haben uns zutiefst erschüttert und lassen uns sprachlos zurück. Der FC Flyeralarm Admira behält sich für alle Eventualitäten sämtliche rechtliche Schritte vor“, teilte Präsident Philip Thonhauser mit.

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