RBS - FAK: Hit mit einseitigen Vorzeichen

Es sind die besten Teams Österreichs, Meister Austria und Vizemeister Salzburg. Das steht außer Frage. Und dafür reicht ein Blick auf die Tabelle. Auch nach Runde 1 liegen die Dominatoren der vergangenen Saison schon wieder auf den Plätzen 1 und 2 – derzeit aber mit umgekehrten Rängen, führt doch Salzburg vor Austria.
Schon heute, Samstag, kommt es in der noch so jungen Saison 2013/’14 in der Red-Bull-Arena zum Showdown der Titelkandidaten: Salzburg empfängt Austria (19 Uhr, live Sky).
Es ist ein Duell, dass zuletzt von den Ergebnissen her einseitiger verlaufen ist als man vermuten mag. Die Statistik stempelt den Vizemeister gegen den Meister zum Favoriten, denn viel zu holen gab es für die Wiener gegen Salzburg in den letzten Jahren nicht gerade.
Durststrecke
In der Meistersaison blieb die Austria sieglos und erzielte gar nur einen Treffer, der noch dazu aus einem Elfmeter fiel. Zwei Partien entschied der Vizemeister für sich, 1:0 wurde im September 2012 in Wien gewonnen, 3:0 endete das letzte Duell Ende Mai in Salzburg, das aber zu einem Zeitpunkt stattfand, als die Austrianer bereits Meister waren. Die beiden anderen Saisonduelle brachten ein fades 0:0 im Dezember 2012 in Salzburg und ein zumindest spannendes 1:1 am Ostersonntag in Wien.
Die Bilanz gibt Salzburg-Sportchef Ralf Rangnick Hoffnung. „Wir waren, obwohl wir noch nicht so konsequent gegen den Ball gespielt haben wie jetzt, schon letzte Saison in der Lage, acht von möglichen zwölf Punkten gegen Austria zu holen. Deswegen bin ich überzeugt, dass wir gut genug sind, um diesen Hit zu gewinnen“, meint der Deutsche.
Verloren haben die Salzburger schon lange nicht mehr gegen die Austria. Am 2. Oktober 2011 gewannen die Wiener in Wien 3:2. In Salzburg ist der Meister sogar schon seit dem 9. Mai 2010 (1:0) sieglos. Das letzte Auswärtstor ist auch schon länger her. Zlatko Junuzovic, mittlerweile Legionär bei Bremen, traf als letzter Austrianer in der Red-Bull-Arena – am 20. März 2011.
Aber nicht nur die Austria hat keine gute Bilanz gegen Salzburg, sondern auch Neo-Trainer Nenad Bjelica. Der ist als Trainer noch sieglos. Mit dem WAC kassierte er in der Red-Bull-Arena in zwei Spielen (1:4, 2:6) sogar zehn Gegentreffer. Der Kroate respektiert die Statistik, meint aber auch: „Ich schaue nicht nach hinten, sondern nur nach vorne. Die letzten Spiele waren bis auf das 0:3 knapp. Man kann verlieren, wenn man zeigt, dass man gewinnen will. Wir können in Salzburg Großes erreichen. Alle sind bereit und willig.“
Ja, das 0:3 vom letzten Spieltag der vergangenen Saison ist den Austrianern noch in böser Erinnerung. Heute, nüchtern betrachtet, war nach den Meister-Feierlichkeiten damals in Salzburg ohnehin nicht viel zu holen. Kapitän Manuel Ortlechner gibt zu: „Einige waren damals nicht ganz bei Kräften.“
Das müssen die Violetten heute aber sein, wollen sie drei Punkte aus Salzburg entführen. Das ist das deklarierte Ziel, weil Trainer Nenad Bjelica, gleich wie sein Vorgänger Peter Stöger, die Austria stets auf Sieg spielen lässt. Auch gegen Real Madrid in der Champions League? „Ja natürlich. Nur die Siegchancen werden da geringer sein.“
Zurück zur heimischen Liga. Personelle Änderungen wird Bjelica keine vornehmen, immerhin handelt es sich erst um das dritte Pflichtspiel der neuen Saison. „Da sind alle mental frisch“, betont der Trainer.
Zwei violette Aktien sind nach wie vor hoch im Kurs, bis Ende August ist mit einem Kursanstieg jedoch nicht zu rechnen bei Stürmer Philipp Hosiner und Verteidiger Markus Suttner. „Es nervt schon. Ich kann nichts dafür, dass ich von Scouts beobachtet werde. Und jedes Gerücht muss ich kommentieren. Ich rechne nicht damit, dass sich vor dem 29. August etwas tun wird“, sagte Hosiner.
Denn da absolviert die Austria das Rückspiel im Europacup-Play-off. Dort wird entschieden, an welcher Gruppenphase die Veilchen teilnehmen, sofern sie die Hürde Hafnarfjörður nehmen.
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