Rapid und das Millionenspiel: "Es gibt Vollstoff von Minute eins an"

Niki Wurmbrand soll helfen, das 1:2 gegen Györ für Rapid noch zu drehen
Die gesamte Saisonplanung wurde auf die Conference League ausgerichtet. An Stimmung wird es auch nicht fehlen im ausverkauften Weststadion (19 Uhr/live ORF 1).
Fehlt im Play-off für Rapid nach dem 1:2 in Györ „nur“ noch der Aufstieg gegen die Ungarn.
Die wichtigsten Antworten vor dem Millionenspiel:
Worum geht es?
Rapid will es als erstes österreichisches Team schaffen, über zwei Play-offs (Liga und Conference League) in der Ligaphase zu landen. „Nachdem wir einige Negativserien gebrochen haben, könnten wir dann auch diese Statistik verabschieden“, scherzt Trainer Peter Stöger, der verrät: „Unsere Neuen sind genau deswegen zu uns gekommen, weil sie gesehen haben, welche Kraft der Verein international hat.“
Alleine für den Einzug in die Ligaphase gibt es 3,17 Millionen, für jeden Sieg 400.000 Euro. Vergangene Saison überwies die UEFA 11,2 Millionen an Prämien.
Aufgrund dieser Erfolge wäre Rapid bei der Auslosung am Freitag höchstwahrscheinlich im ersten von sechs Töpfen zugeteilt. Das erhöht auch die Chancen, wieder im Europacup überwintern zu können.

Wie optimistisch sind die Rapidler?
Sehr, aber mit einer Euphoriebremse. „Györ hat Qualität, es wird nicht einfach“, sagt Stöger. Es liege an der eigenen Leistung. „Ich bin überzeugt, dass wir an unsere Leistungsgrenze kommen. Dann haben wir riesige Chancen, den Aufstieg zu schaffen“, glaubt Sportchef Markus Katzer.
Positiv verbucht Stöger ebenso, dass das Offensivquartett Wurmbrand, Mbuyi, Antiste und Dahl fit und ausreichend ausgeruht in die Entscheidung geht.
Wie werden es die Rapidler anlegen?
Das ausverkaufte Stadion wird einen zusätzlichen Push geben, „überpowern gibt es nicht“, betont Stöger, der keine Zurückhaltung will: „Es gibt Vollstoff von Minute eins an. Das geht vor einer vollen Hütte emotional ja auch gar nicht anders.“

Cvetkovic und Horn dürften im Vergleich zum 2:1 beim WAC (statt Ahoussou und Demir) in die Startelf zurückkehren.
Wie lautet die Rapid- Bilanz nach einem 1:2?
Bisher gingen die Wiener elf Mal mit einem 1:2 ins Rückspiel. Erstmals war das 1969 gegen Eindhoven der Fall, zuletzt 2024 gegen Braga – in beiden Fällen war die Aufholjagd nicht erfolgreich.
Die Bilanz ist mit sechs Aufstiegen für Rapid knapp positiv.
2012 gelang gegen Novi Sad und PAOK sogar ein finanziell extrem wichtiger Doppelpack. Peinlich war das 3:3 gegen Helsinki 2014, am längsten dauerte es 2022 gegen Baku – mit einem Aufstieg durch ein 2:0 nach Verlängerung.

Wurmbrand traf zum 1:1
Was würde nach einem Aus passieren?
Anders als früher müssten ohne Europacup keine Spieler aus finanziellen Gründen abgegeben werden. „Ich finde auch nicht, dass unser Kader zu groß wäre. Er ist gut und ausgewogen“, sagt Stöger. Enttäuschte Spieler könnten aber auf einen Abgang drängen.
Will Rapid noch einmal nachrüsten?
Eindeutig ja. „Seit zwei Wochen“ bereiten sich Katzer und sein Team intensiv auf finale Transfers vor, die auch einiges kosten dürften. Mindestens ein Qualitätsspieler soll noch kommen – immer vorausgesetzt der Aufstieg gelingt.
Keiner der Kandidaten spielt laut KURIER-Recherchen derzeit in Österreichs Bundesliga.
Mitarbeit: Florian Ehrngruber
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