Rafati musste viel einstecken

Für den Boulevard ist er schon mal "
Babak Tomati", Fans schimpften ihn oft eine Pfeife und für so manchen Fußball-Profi ist er ein rotes Tuch: Schiedsrichter Babak Rafati gehört nicht zu den Beliebtesten einer ohnehin ungeliebten, aber unverzichtbaren Zunft.
Mit Kritik umzugehen, das musste der 41-Jährige in den vergangenen Jahren lernen wie kaum ein anderer Spitzenreferee.
"Er war sehr zufrieden", sagte Vater Djalal im Kölner Express über seinen Sohn und dessen Schiedsrichter-Job. Aber wie geht einer damit um, wenn er bei der halbjährlichen Umfrage des Fachmagazins kicker unter Bundesliga-Fußballern drei Mal zum schlechtesten Schiedsrichter gewählt wird? Zuletzt konnte Rafati die zweifelhafte Auszeichnung an Wolfgang Stark und an Deniz Aytekin weitergeben.
Die Unparteiischen stellen die Sinnhaftigkeit solcher Umfragen zurecht in Frage, zumal ja auch nicht der schlechteste Profi gewählt wird. Man werde, sagt ein Kollege Rafatis, damit monatelang konfrontiert. Dabei stehen die Spielleiter ohnehin unter einer enormen Drucksituation.
84 Bundesliga-Spiele pfiff Babak Rafati bis heute, zwei A-Länderspiele und sechs Europacup-Spiele. Für 2012 hat ihn der DFB allerdings von der Liste der internationalen Referees genommen.
Das gefiel einer Fraktion, die sich im Internet doch tatsächlich zur Anti-Rafati-Front formiert hatte. Auf der Anti-Babak-Rafati-Seite bei Facebook diskutierten die User aus Fankreisen nun nach dem Selbstmordversuch, ob sie den Schiedsrichter gemobbt hätten. Und ob man diese Seite nicht besser löschen sollte.
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