Drei Eigentore, zwei Elfmeter und Hartbergs Sensation gegen Rapid

Drei Eigentore, zwei Elfmeter und Hartbergs Sensation gegen Rapid
Die Hütteldorfer unterliegen Hartberg daheim 3:4, die Innsbrucker siegen in Altach. Mattersburg und Admira spielen remis.

Mit einigen Überraschungen hat die 28. Runde der Bundesliga-Qualifikationsrunde geendet. Rapid unterlag vor eigenem Publikum Hartberg 3:4 und erlitt so die erste Niederlage in der zweiten Phase der Saison. Ein Lebenszeichen gab Wacker mit einem 4:1-Sieg in Altach von sich.

Mit einem 1:1-Unentschieden endete das Duell zwischen Mattersburg und der Admira.

Misslungene Cupfinal-Generalprobe

Die Generalprobe von Rapid für das Cupfinale am Mittwoch gegen Salzburg ist mit einer B-Elf schief gegangen: Hartberg hat nach 13 Pflichtspielen wieder gewonnen. Glücklich mit 4:3 in einer unglaublichen Partie.

Auf die vielen Wechsel beim 4:2 in Hartberg folgte eine noch stärkere Rotation. Lediglich Richard Strebinger, Max Hofmann, Boli Bolingoli und Christoph Knasmüllner blieben in der Startelf. Manuel Thurnwald durfte erstmals seit dem 0:1 gegen Inter wieder einlaufen und hatte die erste Chance (7.). Da stand es aber bereits 0:1. Knasmüllner hatte einen Kainz-Corner unbedrängt in das eigene Tor geköpfelt (3.).

Drei Eigentore, zwei Elfmeter und Hartbergs Sensation gegen Rapid

Es sollte nicht die einzige Parallele zum kuriosen 2:4 bleiben. Als Rep lossprintete, prallte der beste Hartberger genau auf der Strafraumlinie mit Strebinger zusammen. Schiedsrichter Jäger zeigte korrekterweise auf den Elfmeterpunkt. Dario Tadic musste zwei Mal antreten, blieb aber cool – 0:2 (14.). Damit hat der Aufsteiger auch im fünften Duell mit Rapid mindestens zwei Tore erzielt.

Nach einem Corner verlängerte Mert Müldür auf Thomas Rotter, der ebenfalls ins eigene Tor abfälschte. Der Ball kullerte wieder vor die Linie, war aber laut Sky-Bildern davor dahinter (30.).

Drei Eigentore, zwei Elfmeter und Hartbergs Sensation gegen Rapid

Beim Ausgleich wurde per Freistoß wieder Müldür gesucht – und Michael Huber gefunden. Der Verteidiger fälschte unhaltbar ab. Nach nur 35 Minuten war ein Liga-Rekord aufgestellt: Drei Eigentore in einer Partie!

Ebenso unglaublich: die offizielle Matchstatistik zeigte zur Pause 0:1 Torschüsse.

Es kamen die Kapitäne Stefan Schwab und Siegfried Rasswalder. Rapid drückte, Knasmüllner vergab zwei Mal die Führung – diese glückte David Cancola aus einem umstrittenen Elfmeter (65.).

 

FUSSBALL TIPICO BUNDESLIGA / QUALIFIKATIONSRUNDE: SK RAPID WIEN - TSV PROLACTAL HARTBERG

Dario Tadic bewies Nervenstärke und traf vom Punkt.

Rot für Murg

Es wurde noch turbulenter: Joker Thomas Murg sah in Minute 70 Gelb und Gelb- Rot in einer Aktion. Zakaria Sanogo verletzte Bolingoli schwer, kam aber mit Gelb davon. Und der Joker entschied den Wahnsinn. Sein Weitschuss wurde von Max Hofmann abgefälscht (80.).

Aliou Badji verkürzte noch sehenswert – 3:4 (83.).

In Minute 96 gab Jäger bei einem Huber-Handspiel nicht (mehr) Elfmeter.

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Zlatko Dedic war mit einem Doppelpack Matchwinner für die Gäste aus Innsbruck. 

Innsbrucker Lebenszeichen vor dem Schlüsselspiel

Wer das Outfit der Wacker-Fans sah, der konnte sich den Blick auf die Tabelle sparen. In orangen Bauarbeiter-Uniformen waren die Anhänger ins Ländle gereist, dazu das passende Spruchband. „Unsere Baustelle Wacker Innsbruck.“

Tatsächlich wäre bei einem Abstieg zu befürchten, dass beim Traditionsverein kein Stein auf dem anderen bleibt, doch so weit ist es noch nicht. Denn vier Tage nach der 0:4-Abfuhr am Tivoli gelang dem Aufsteiger das Erfolgserlebnis, das Chefcoach Thomas Grumser schon so herbei gesehnt hatte.

Die Innsbrucker punkteten in Altach mit Tugenden, die sie zuletzt vermissen hatten lassen: Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor, und Disziplin in der Defensive. Mit dem ersten Angriff brachte Goalgetter Dedic Wacker in Führung (23.), und diesmal ließ sich Wacker auch vom Ausgleich durch Berisha (34.) nicht aus der Bahn werfen.

Nach der Pause waren die Tiroler das aktivere Team und wurden für ihren Mut auch belohnt. Dedic brachte Wacker erneut in Führung (60.), Gründler (80.) und Gabriele (89.) sorgten für die Entscheidung.

Die Innsbrucker wurden mit dem Sieg zwar nicht die Rote Laterne los, sie tankten aber Selbstvertrauen für das richtungsweisende Duell im Kampf um den Klassenerhalt am Samstag mit Hartberg.

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In Mattersburg gab es am Samstag keinen Sieger. 

Die Admira erkämpft einen Punkt und verliert trotzdem

Die Mattersburger setzten gegen die Admira zunächst dort fort, wo sie am Dienstag beim 2:0 in der Südstadt aufgehört hatten. Sie waren die bessere Mannschaft. Admira-Trainer Geyer hatte nicht nur das System (statt 3-4-3 ein 3-4-2-1) geändert, sondern auch mit zwei Personalien überrascht. Stürmer Kalajdzic saß zunächst auf der Bank, Verteidiger Schösswendter feierte ein Comeback, allerdings nur für 16 Minuten, dann musste der Routinier erneut vom Feld.

Die Burgenländer nützten die Verunsicherung in der noch einmal neuformierten Admira-Elf: Nach einem perfekten Konter legte Renner ideal für Gruber auf, der nur mehr den Ball ins Tor schieben musste – 1:0 (22.).

Geyer reagierte zur Pause, brachte Jakolis für den unsichtbaren Schmidt. Seine Mannschaft benötigte nur eine schön herausgespielte Aktion, um auszugleichen: Nach einem Doppelpass zwischen Bakis und Zwierschitz traf der Deutsch-Türke (50.).

Danach waren die Mattersburger wieder klar am Drücker. Aber die Admiraner brachten mit Glück und Geschick den Auswärtspunkt über die Zeit. Und trotzdem waren die Südstädter der Verlierer der Runde: Der Vorsprung auf den letzten Platz und damit auf Wacker Innsbruck beträgt vier Partien vor dem Saisonende nun nur mehr vier Punkte.

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