Punktelieferant kommt nach Salzburg

Im Oktober 2015 besiegte Salzburg die Admira mit 8:0.
Die Admira hat vor dem Duell am Sonntag (16.30 Uhr) seit zehn Jahren in der Red-Bull-Arena alle Spiele verloren.

Es war der 11. März 2006: Schnee fiel vom Salzburger Himmel, so viel, dass er auf dem Kunstrasen in der Red-Bull-Arena liegen blieb. Es waren unwirtliche Bedingungen, mit denen Schlusslicht Admira wesentlich besser zu Recht kam als Titelkandidat Salzburg.

Ein gewisser Rolf Landerl, noch bis Sommer Trainer bei den Admira Juniors und dann für den deutschen Viertligisten Lübeck verantwortlich, schoss das entscheidende Tor. Das 1:0 war bis heute der letzte Sieg der Admira, ja sogar der letzte Punktegewinn in Salzburg. Seitdem setzte es in neun Versuchen ebenso viele Niederlagen.

Admira 2016 hat fast nichts mehr mit jener 2006 zu tun – außer dass Ernst Baumeister damals auch einer der Trainer war. Vor zehn Jahren hatte man eine Alt-Herren-Truppe, die mit Spielern wie Thomas Flögel, Michael Wagner oder Gerd Wimmer in den Europacup kommen sollte. Stattdessen stieg man ab.

Überraschung

Genau das Gegenteil passiert derzeit. Eine Admira, die vor Saisonbeginn als Abstiegskandidat Nummer eins abqualifiziert wurde, hat eine doppelte Europacup-Chance (Bundesliga, Cup) – mit einer extrem jungen Mannschaft, in der noch dazu viele Eigenbauspieler stehen.

Auswärts ist die Admira (nach Verlustpunkten gerechnet) sogar Ligaprimus, obwohl das erste Saisonduell in Salzburg 0:8 endete. Die Spielweise, die dafür sorgt, dass die Admira auswärts mehr Spiele als zu Hause gewonnen hat (6:5-Siege), begünstigte das Debakel.

"Wir stellen uns eben nicht wie fast jede andere Mannschaft in Salzburg hinten rein", erklärt Admira-Trainer Baumeister vor dem zehnten Versuch, endlich in der Red-Bull-Arena wieder zu punkten. Die Vorzeichen stehen gar nicht schlecht. Denn seine Mannschaft hat derzeit einen Erfolgslauf – obwohl der Kapitän fehlt. Christoph Schößwendter fällt wegen eines Leistenbruches aus. Ohne den Abwehrchef gab es gegen Rapid, Sturm und Mattersburg Siege – ohne Gegentor.

Umstellungen

Die Ausgeglichenheit ist der Trumpf der Admira. Markus Lackner, davor im defensiven Mittelfeld gesetzt, spielt statt Schößwendter. Dessen Rolle vor der Abwehr übernahmen Thomas Ebner und Philipp Malicsek.

Jeder Admira-Spieler ist ohne Qualitätsverlust ersetzbar – dank des großen Reservoirs an gut ausgebildeten Spielern aus der eigenen Akademie wie eben Lackner, Ebner oder Malicsek.

In Salzburg ist der Respekt vor dem Punktelieferanten jedenfalls groß, obwohl unter dem neuen Trainer Óscar García alle Heimspiele gewonnen wurden. "Wir werden unsere Bestleistung abrufen müssen, damit wir keine Probleme bekommen. Ich erwarte 100 Prozent Konzentration", warnt der Spanier, der nach einer Grippe wieder gesund ist.

Die Admira-Bilanz in der Red-Bull-Arena

Seit dem Wiederaufstieg 2011 hat Admira in allen Bundesligastadion gepunktet – außer in der Red-Bull-Arena.
2011/2012
11. Dezember 2:1 für Salzburg
15. Mai 2:0 für Salzburg
2012/2013
3. November 5:0 für Salzburg
4. Mai 2:1 für Salzburg
2013/2014
25. August 1:0 für Salzburg
23. Februar 6:1 für Salzburg
2014/2015
1. November 2:0 für Salzburg
9. Mai 4:0 für Salzburg
2015/2016
17. Oktober 8:0 für Salzburg

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