"Profis in Österreich bleiben unrealistisch"
Hierzulande bleibt der Wunsch nach einem Profitum bei Schiedsrichtern auch in den nächsten Jahren nur eine Illusion.
Selbst ÖFB-Schiedsrichter-Manager Fritz Stuchlik, der das Budget des ÖFB für die Unparteiischen verwaltet, kann nicht daran glauben. Immerhin würde man einen mindestens doppelt so hohen Etat dafür benötigen. Derzeit liegt für die Unparteiischen mehr als eine Million Euro im ÖFB-Topf, der von der Liga gefüllt wird.
Damit werden Honorare, Reisen, Schulungen und Trainerleistungen beglichen. Profis wären ein deutlicher Mehraufwand. "Da muss man mit dem Drei- bis Vierfachen rechnen. Zudem müsste man klären, wie viele der 20 bis 22 Schiedsrichter für die zwei obersten Spielklassen Profis sein sollen." Zwölf wären realistisch.
Derzeit versteuern die Referees ihren Nebenjob selbst, kümmern sich auch um die Abgaben bei der Sozialversicherung. Dies müsste im Falle des Profitums der Dienstgeber, somit der ÖFB, übernehmen. Neben dem finanziellen Aspekt hält Stuchlik die professionelle Variante auch aus einem anderen Grund in den nächsten Jahren für unrealistisch: "Wie viele wären wirklich bereit, ihren Hauptjob an den Nagel zu hängen, um Profi zu werden?"
Ein weiterer interessanter Stuchlik-Einwand: Was macht ein Profi-Schiri, der seiner Hochform hinterherpfeift und plötzlich weniger Spiele zugeteilt bekommt? "Kann er dann diese Partien einklagen, damit er mehr verdient?" In den Niederlanden hat es diesen Fall schon gegeben. "Man müsste einige arbeitsrechtliche Aspekte im Vorfeld klären, denn in diesem Bereich gibt es sicher einige Probleme zu beseitigen."
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