Barcelonas alter Boss bläst zur Attacke

Ein Mann spricht am Rednerpult vor Mikrofonen, während zwei weitere Männer auf der Bühne sitzen.
Joan Laporta kritisiert den neuen Präsidenten. Rätselraten herrscht um Lionel Messi.

Der große FC Barcelona kommt nicht zur Ruhe. Nach dem sportlichen Totalabsturz in der Champions League, geht es verbal unter die Gürtellinie. Der frühere Präsident Joan Laporta forderte seinen Nachfolger Sandro Rosell und dessen Vorstands-Kollegen zum Rücktritt auf. „Ich will, dass sie endlich gehen“, sagte Laporta. Er brachte sich selbst wieder für das Amt des Klubchefs ins Gespräch. „Manchmal komme ich an den Punkt, wo ich ernsthaft über die Möglichkeit nachdenke, wieder zu kandidieren, wenn es Wahlen gibt.“

Laporta stand dem Verein von 2003 bis 2010 vor, Rosell war unter ihm Sport-Vizepräsident. Die Entscheidung, Tito Vilanova zum Nachfolger von Trainer Pep Guardiola zu bestimmen, sei Rosells Fehler gewesen, meinte Laporta. Tito sei ein „guter Schüler“ von Guardiola gewesen, habe aber Zeit gebraucht, um in die Aufgabe zu wachsen.

Auch das Champions-League-Aus gegen den FC Bayern München lastete Laporta der Vereinsführung an. Diese zerstöre mutwillig, was er aufgebaut habe, meinte Laporta. „Es beunruhigt mich, dass es so undankbare Menschen gibt, denen du das beste Team aller Zeiten hinterlässt, und sie konzentrieren sich nur darauf, unseren Ruf und Erfolg zu zerstören.“

Das Meisterstück wird in diesem Jahr so etwas wie der Trostpreis für den FC Barcelona. Ein eigener Sieg am Sonntag bei einem Remis von Real und der 22.Meistertitel wäre für die Katalanen perfekt. Aber was ist bloß mit Messi los? Die Fangemeinde bleibt besorgt. Ihnen ist Laporta egal, nicht aber der eigentliche Mr. Barcelona.

„Was ist los mit Messi?“, fragte bereits die katalanische Sportzeitung Sport. Einem Bericht der Zeitung As zufolge soll Messi am Tag nach dem Debakel trainiert haben – während der Rest den von Trainer Tito Vilanova verordneten freien Tag nutzte, um das Geschehene zu kapieren und zu verarbeiten.

Kopfzerbrechen

So soll die Nichtberücksichtigung von Messi für die Startelf gegen die Münchner auch in der Barça-Kabine für Verwunderung gesorgt haben. Unter Berufung auf Team-Angehörige schrieb die in Barcelona erscheinende Sportzeitung Mundo Deportivo: „Als der Trainer die Aufstellung bekannt gegeben hatte, sprachen alle Gesichter Bände.“ Selbstredend waren auch der anschließende Auftritt der Mannschaft auf dem Platz und Messis mitleiderregend-hilflose Miene auf der Bank. „Er ist nicht verletzt“, hatte Coach Vilanova hernach erklärt. Messi habe aber Bedenken gehabt, dass er sich neu verletzen könne. Gegen Paris St. Germain hatte sich der Goalgetter der Katalanen eine Muskelblessur am Oberschenkel zugezogen. Vor Herausforderungen hat sich Messi in seiner Karriere noch nie gedrückt.

„Wichtig für uns ist jetzt, dass wir uns voll und ganz auf den Gewinn der Liga konzentrieren und diese Aufgabe so schnell wie möglich erfüllen“, betonte Manndecker Gerard Piqué. Die große Frage: Wird Lionel Messi diesmal ins Geschehen eingreifen?

Das Debakel gegen die Bayern

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