Platini kritsiert Dreifachbestrafung

Der UEFA-Präsident kritisiert Dreifachbestrafung für Torhüter und verteidigt EM-Aufstockung.

UEFA-Präsident Michel Platini hat sich als weiterer prominenter Funktionär vehement für eine Aufhebung der sogenannten Dreifachbestrafung ausgesprochen und die bestehende Regel als "dumm" bezeichnet. "Es wäre sehr schön von der FIFA, wenn sie die Stimme der Fußball-Welt hören würde. Die dreifache Bestrafung ist zu viel", sagte der Franzose am Samstag vor der Auslosung der EM-Qualigruppen in Nizza

Platini reihte sich damit in die lange Liste der Kritiker ein. Zuletzt hatten auch Bayern-Präsident Uli Hoeneß und Goalie Manuel Neuer die bestehende Auslegung mit Roter Karte, Elfmeter und Sperre für einen Tormann bei einer Notbremse im Strafraum moniert, obwohl sie im Champions-League-Achtelfinale bei Arsenal (2:0) durch den Platzverweis für Wojciech Szczesny davon profitiert hatten. Auch DFB-Teamchef Joachim Löw und Franz Beckenbauer haben sich schon mehrfach für eine Modifizierung ausgesprochen.

Platini wies darauf hin, dass die UEFA schon einen Ersatzvorschlag für die Regel bei der FIFA und dem zuständigen Regelgremium International Football Association Board (IFAB) eingereicht habe. Bei der kommenden IFAB-Sitzung am 1. März in Zürich steht das Thema allerdings nicht auf der Tagesordnung. Eine schnelle Änderung ist damit ausgeschlossen. Möglich ist, dass das neue Beratergremium des IFAB beauftragt wird, nach einer Lösung zu suchen.

Platini verteidigt EM-Aufstockung

Die Kritik von Joachim Löw und Oliver Bierhoff prallte an Europas höchstem Fußball-Boss ab. Der Coach und der Manager des deutschen Nationalteams hatten die EM-Aufstockung ab 2016 und der damit sportlich kaum noch reizvollen EM-Qualifikation infrage gestellt. "Wenn das der Fall ist, dann sollen sie halt nicht spielen", sagte UEFA-Boss Michel Platini einen Tag vor der Auslosung in Nizza.

Löw und Bierhoff empfinden das Kontinentalturnier mit 24 statt bisher 16 Teams und die damit verbundene leichte Qualifikation als sportlich "fragwürdig" und als "Verwässerung". Platini verteidigte am Samstag das neue Modell, das in zwei Jahren für die Endrunde in seiner französischen Heimat erstmals zur Anwendung kommt, als demokratische Entscheidung der UEFA-Mitglieder. Nur drei Verbände seien dagegen gewesen, darunter eben Deutschland.

"Es wird genauso schwierig sein, sich zu qualifizieren wie zuvor. Es ist vielleicht weniger Druck auf den besten fünf, sechs Nationen, dafür aber mehr Druck für die Länder auf den Plätzen von 15 bis 40", betonte Platini. Der Franzose hatte vor seinem Aufstieg zum UEFA-Boss 2007 den kleinen und mittelgroßen Verbänden die Aussicht auf EM-Teilnahmen durch Aufstockung des Teilnehmerfeldes versprochen.

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