Peru: Fans von Fußball-Klub prügeln Sekte aus ihrem Stadion

Am Montag eskalierte der Streit zwischen den Fans und den Sektenmitgliedern.
Evangelikale Christen wollten sich das Stadion von Alianza Lima aneignen, mit Schlägen wurden sie vertrieben.

Für einen Fußball-Fan ist es eine grobe Strafe, die Heimspiele seines Klubs vorübergehend nicht im eigenen Stadion erleben zu dürfen. Noch schlimmer ist der Gedanke daran, dass einem die geliebte Heimstätte komplett weggenommen wird. Das drohte nun den Anhängern des peruanischen Klub Alianza Lima.

Im Estadio Alejandro Villanueva bestreitet der 23-fache peruanische Meister seit 1974 seine Heimpartien. Nun versuchte eine Gruppe der Sekte Evangelikale, sich gewaltsam das Stadion anzueignen. Der Streit um das Grundstück in der peruanischen Hauptstadt Lima eskalierte nun am Montag. Mit vereinten Kräften warfen Polizei und Mitglieder des Fanclubs "La Barra Comando Sur" (Truppe Kommando Süd) die Besetzer wieder hinaus. Anschließend malten die treuen Anhänger von Alianza wieder ihre Embleme auf Stadiontore und -wände, die zuvor von der ultrakonservativen Evangelikalengruppe "Aposento Alto" (Hohes Gemach) überpinselt worden waren.

Der Anführer der Evangelikalen, Alberto Santana, hatte monatelang behauptet, das Stadion stehe ihnen zu, weil dies "der Wille Gottes" sei. Der schwerreiche Sektenführer ist wegen seiner frauenfeindlichen und homophoben Positionen in Peru eine höchst umstrittene Figur. Er behauptete, Gott habe ihn beauftragt, in dem Stadion Kriminelle und "Verwirrte" zu heilen.

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