Österreich "nicht cool genug"

Österreich "nicht cool genug"
Der ÖFB-Auswahl will gegen Kasachstan einfach kein Treffer gelingen. Mangelnde Chancenauswertung als Hauptkritikpunkt.

Leider haben wir unsere Chancen wieder nicht verwertet, und jetzt kommt dieses Thema wieder auf", seufzte Werder-Bremen-Legionär Zlatko Junuzovic, der zweimal selbst aus aussichtsreicher Position vergab, nach dem Schlusspfiff auf dem Kunstrasen von Astana.

Die wenigen guten Chancen die sich den ÖFB-Kickern geboten hatten, waren - der im entscheidenden Moment fehlenden Konzentration oder dem, zumindest an diesem Abend, nicht vorhandenen "Killerinstinkt" geschuldet - vergeben worden. Anstatt mit drei Punkten an Irland auf Gruppenrang drei vorbeizuziehen, halten Martin Harnik & Co. nach zwei Spielen bei einem Punkt, bereits fünf weniger als die momentan zweitplatzierten Schweden.

"Zum Siegen verdammt", wären die Österreicher im Rückspiel am Dienstag gegen Kasachstan jedoch wohl auch im Falle eines Auswärtserfolgs gewesen. Durch das Unentschieden in Asien kommt "nur" den direkten Duellen mit Irland und vor allem Schweden mehr Bedeutung zu. "Jetzt müssen wir uns diese zwei Punkte woanders zurückholen", erklärte auch Abwehrchef Emanuel Pogatetz.

Beton

 Junuzovic ärgerte sich aber auch über die Spielweise der Kasachen. "Die haben sich hinten einzementiert und nur Zeit geschunden. Normalerweise hätte der Schiedsrichter viel länger nachspielen lassen müssen", klagte der Mittelfeldspieler und trauerte einem möglichen Sieg nach. "Diese zwei Punkte zu verlieren, ist sehr bitter."

"Die Kasachen haben wie erwartet nur auf ein Unentschieden gespielt und immer verzögert, die Netto-Spielzeit war sehr gering. Dass der Tormann keine Gelbe Karte gesehen hat, ist schon verwunderlich - der hat alleine 20 Minuten verplempert", meinte Pogatetz, richtete den Blick aber auch wieder nach vorne. "Wir müssen weiter an uns glauben. Ich bin überzeugt, dass wir daheim gegen die Kasachen gewinnen."

"Keine Ausreden"

 Die Motivation sei auswärts gegen Kasachstan nicht geringer als vor eigenem Publikum gegen Deutschland gewesen, beteuerte Pogatetz. "An der Einstellung ist es sicher nicht gelegen, dass wir nicht gewonnen haben. Wir haben unsere Sache eigentlich ordentlich gemacht, aber eben die Chancen nicht genützt", sagte der Wolfsburg-Innenverteidiger.

Ähnlich klang das Resümee von Sebastian Prödl. "In der zweiten Hälfte haben wir zugelegt, sind allerdings unendlich angerannt und waren nicht cool genug vor dem Tor." Der Werder-Bremen-Abwehrspieler sprach ebenfalls von zwei verlorenen Punkten, konnte aber auch dem einen Zähler etwas abgewinnen. "Eigentlich haben wir noch Glück gehabt, denn in solchen Spielen bekommt man oft noch ein Tor."

Allein schon aufgrund ihres Auftretens hätten die Kasachen jedoch keinen Sieg verdient gehabt, so Prödl. "Was sie geboten haben, hatte wenig mit Fair Play zu tun. Sie haben nur verzögert, gar nicht versucht, mitzuspielen und immer nur auf den Lucky Punch gewartet." Dass der Schiedsrichter dies zumeist zuließ, sei für die Gastgeber ebenso ein Vorteil gewesen wie der Plastik-Untergrund. "Ich will keine Ausreden suchen, aber es ist auf dem Kunstrasen eben nicht so rund gelaufen", erklärte der 25-Jährige.

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