Frauen starten mit 3:0 gegen Nordmazedonien in die EM-Quali

Frauen starten mit 3:0 gegen Nordmazedonien in die EM-Quali
Feiersinger, Hickelsberger-Füller und Dunst treffen schon vor der Pause / Thalhammer-Truppe vorerst Tabellenführer.

Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam ist nach einer fast einjährigen Pflichtspiel-Pause ein gelungener Auftakt in der EM-Qualifikation gelungen. Die Auswahl von Teamchef Dominik Thalhammer feierte am Dienstagabend in der BSFZ Arena in Maria Enzersdorf gegen Underdog Nordmazedonien einen klaren 3:0-(3:0-)-Erfolg. Österreich übernahm damit vorerst auch die Führung in der Gruppe G.

Laura Feiersinger (25.), die in der Schlussphase mit einer Knöchelverletzung unbestimmten Grades ausgeschiedene Julia Hickelsberger-Füller (43.) und Barbara Dunst (45.+3) sorgten vor 1.560 Zuschauern in der Heimstätte von Männer-Bundesligist Admira schon in Hälfte eins für klare Verhältnisse. Auch aufgrund von zwei Aluminiumtreffern fiel der Sieg nicht höher aus. Feiersinger und Co. machten damit einen ersten Schritt in Richtung EM-Endrunde 2021 in England, für die sich nur die neun Gruppensieger und drei besten Zweitplatzierten direkt qualifizieren. Die übrigen Zweitplatzierten müssen ins Play-off, in dem sechs Teams um drei weitere Tickets kämpfen.

Das nur auf Weltranglisten-Position 127 liegende Nordmazedonien war für die ÖFB-Truppe, die in einer sehr variablen 4-3-3-Formation agierte, nicht wirklich ein Prüfstein. Die Gastgeberinnen, bei denen Kapitänin Viktoria Schnaderbeck in ihrem 70. Länderspiel rechts hinten begann, hatten von Anpfiff an ein klares Übergewicht und Chancen in Hülle und Fülle. Dunst hätte schon nach sieben Minuten treffen müssen, scheiterte nach Hickelsberger-Füller-Flanke aber an Viktorija Panchurova.

Der Führungstreffer wurde durch einen ruhenden Ball eingeleitet. Nach einem Puntigam-Eckball brachten die Nordmazedonierinnen den Ball nicht weg und Feiersinger schoss aus rund zehn Metern ohne Mühe ein. Es war der 13. Länderspieltreffer für die Frankfurt-Legionärin. Gleich darauf traf Lisa Makas aus spitzem Winkel die Stange (26.). Dunst mit einem Weitschuss (34.) sowie Hickelsberger-Füller, deren Abschluss nach schönem Solo missglückte (35.), verabsäumten es ebenfalls, nachzulegen.

Die Vorentscheidung führte die Thalhammer-Truppe trotzdem noch vor dem Seitenwechsel herbei. Das auch aufgrund eines groben Patzers von Panchurova, die sich von einem Schuss von Hickelsberger-Füller aus spitzestem Winkel ins kurze Eck überraschen ließ. Die 20-jährige Offensivspielerin von St. Pölten krönte damit eine starke Vorstellung auf der Außenbahn mit ihrem Premierentreffer im ÖFB-A-Team. Dem noch nicht genug, ließ Dunst der nordmazedonischen Schlussfrau mit einem gefühlvollen Schuss von knapp außerhalb des Strafraums keine Chance.

Nach der Pause ging es in einer ähnlichen Tonart weiter, es fehlte allerdings die Effizienz bei den Heimischen. Hickelsberger-Füller vergab eine Doppelchance (48.) etwas leichtfertig, auch Dunst (60.) konnte Panchurova nicht neuerlich bezwingen. In der Nachspielzeit traf Dunst noch die Latte (91.). Über den Sieg freute sich auch Maria Wolf. Die 38-Jährige ist seit dem jüngsten Lehrgang in Bad Tatzmannsdorf als zusätzliche Assistenztrainerin von Thalhammer neben Irene Fuhrmann und Wolfgang Fiala im Einsatz. Die Niederösterreicherin soll als Schnittstelle zwischen Trainer- und Analyseteam fungieren.

Starke Halbzeit

„Ich denke, dass wir es in der ersten Halbzeit ganz gut gemacht haben. In der zweiten Halbzeit konnten wir es nicht ganz auf den Platz bringen, vor allem am Ende haben sich einige Fehler eingeschlichen. Es war aber auch schwierig durch die vielen Unterbrechungen, die Konzentration zu bewahren. Wir haben uns doch mehr Tore als Ziel gesetzt, weil wir wissen, dass jedes Tor zählt, ich sehe das aber heute gelassen. Das Wichtigste ist, dass wir einmal drei Punkte haben. Wir haben einen langen Weg vor uns, den wir mit Konsequenz bestreiten werden“, sagt Thalhammer.
„Wir hätten uns alle mehr Tore erwartet, wichtig ist aber, mit drei Punkten zu starten. Der Gegner hat es uns ziemlich schwergemacht, ist sehr tief gestanden, hat bewusst Zeit geschunden, damit unseren Spielrhythmus gebrochen. Wir sind aber auch zu fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen, wir müssen da einfach eiskalt vor dem Tor sein“, erklärt Feiersinger.

Nächste ÖFB-Hürde ist am 8. Oktober in Nis Serbien. In diesem Jahr geht es zudem noch einmal gegen Nordmazedonien (8. November) und zu Hause gegen Kasachstan (12. November). Zu den Duellen mit Gruppenfavorit Frankreich kommt es erst 2020.

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