ÖFB-Cup: Sturm mit Durchblick gegen die Austria, benebelte Fans
Heiße Duelle, viel zu viel Zündstoff auf den Rängen. Spielerisch gab es aber für die Austria zumindest ergebnistechnisch einen Kaltstart – vor allem, weil im Angriff einer fehlt, der zündet. Die Wiener mussten sich bei Titelverteidiger Sturm im Viertelfinale des ÖFB-Cups 0:2 geschlagen geben.
Sturm bleibt im Cup auf der Erfolgsspur – seit Oktober 2021 ist man unbesiegt. Der Fußball ging nicht zwingend als Sieger vom Platz – das Spiel dauerte mehr als 20 Minuten länger. Auch, weil Fans ohne Durchblick zweimal das Spielfeld einnebelten. Sehenswert war das Match aber ohnehin nicht immer.
Die Violetten waren mit einer Mutinjektion angetreten, von den jüngsten 17 Spielen (samt Testspielen) wurde nur eines verloren. Zudem konnte man eine Schar an Fans nach Graz mitbringen, der Gäste-Sektor war voll.
Die Grazer boten mit Tormann Jaros und Stürmer Biereth (der aber nicht von Bier-Sponsor Puntigamer geholt wurde) zwei Neue auf und hatten vor allem gute Erinnerungen an einen alten Bekannten: Schiedsrichter Christopher Jäger leitete im Vorjahr auch das Cupfinale, in dem Rapid besiegt wurde.
Schnelle FührungBeide Team suchten den Weg nach vorne, die erste Chance hatte der Austrianer Polster – drüber. Die zweite Chance mündete bereits in einem Tor – der Slowene Tomi Horvat brachte die steirischen Hausherren eine Minute später nach einem Prass-Pass in Führung.
Unmittelbar danach konnten die Spieler mehrere Minuten durchschnaufen. Referee Jäger verordnete eine Rauchpause, weil Sturm-Fans in ihrer Freude das Stadion einnebelten, und vor allem der VAR ja doch etwas sehen muss. Nur langsam lichtete sich die Situation, und der Unparteiische, in seiner Dress ein Mensch gewordener Leuchtstift, ließ nach acht Minuten Pause weiterspielen.
Aktiver waren zunächst die Wiener, die versuchten, das Spiel zu machen, Gruber hatte eine Top-Chance für den Rekord-Cupsieger. Erst allmählich wurden die Grazer aktiver. Heiße Duelle gab es im Mittelfeld, nach vorne gab es aber von beiden Seiten wenig Zündstoff. Bis zur achten Minuten der Nachspielzeit, als Polster patzte, und sich Mika Biereth mit seinem ersten Pflichtspieltreffer für Sturm bedankte.
Erneut RauchpauseRanftl scheiterte kurz nach der Pause an Jaros. Dann kehrte wieder Londoner November-Wetter auf den Platz zurück – es folgte die nächste Nebelpause, verursacht von beiden Fan-Reihen.
Sturm begann initiativer, Kos, der im Cup immer spielt und nun auch in der Meisterschaft den verletzten Standard-Goalie Früchtl vertreten darf, konnte sich bei einer Chance von Gazibegovic auszeichnen.
Die Austria blieb gefährlich – solange das Tor nicht in der Nähe war. Bei einem vermeintlichen Foul von Affengruber am sehr starken Huskovic reklamierten die Wiener Elfer.
Am Ende tauschte auch Sturm etwas durch, das Spiel schien aber gelaufen. Die Wiener probierten es nun aus allen Lagen, auch Polsters Schuss ging nur knapp über das Tor. Und Sturm fährt mit Selbstvertrauen zum Liga-Schlager nach Salzburg.
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