Nullnummer in einem müden Derby

Das 300.
Wiener Derby markiert einen internationalen Spitzenwert. Nur in Glasgow trafen die Stadtrivalen Celtic und Rangers öfter aufeinander. Ein Klassiker konnte in Wien aber nur entstehen, weil die meisten der 299 Derbys vor dem gestrigen Jubiläum mit klar höherem Niveau aufwarten konnten.
Denn die erste Hälfte im Prater war eines Derbys nicht würdig, die zweite vielleicht gerade noch. Eingehalten wurden nur die taktischen Vorgaben.
Die Austria startete vorsichtig, passiv und fehlerhaft. Offensichtlich fehlt bei den Violetten nach den Abgängen von Junuzovic und Barazite der Spielwitz aus dem Herbst. Barazite hatte sich übrigens vor Anpfiff aus Monaco gemeldet und seinen Ex-Kollegen Ortlechner, Margreitter und Klein via Facebook alles Gute für das Spiel gewünscht.
Stückwerk
Rapid-Trainer Peter Schöttel konnte nach der Rückkehr der wieder fitten Trimmel und Prager seine aktuelle Bestbesetzung aufbieten. Doch auch diese tat sich äußerst schwer, Konstruktives zustande zu bringen. Viele Fehlpässe auf beiden Seiten drückten auf die anfangs gute Stimmung unter den 29.400 Zuschauern. Und Fußball-Feinschmecker drohten zunächst den Hungertod zu erleiden.
Die Hütteldorfer starteten im Prater-Oval auch ohne die Unterstützung der aus Protest gegen den Spielort streikenden organisierten Fans ambitioniert. Chancen gab es aber nur nach Standardsituationen: Jeweils nach Eckbällen von Steffen Hofmann verfehlte Trimmel per Kopf (4.), Prager schoss unbehindert drüber (32.). Und bei der besten Möglichkeit haute Burgstaller drei Meter vor dem Tor über das Spielgerät.
Symptomatisch
Die einzige Chance der Gäste in Hälfte eins entstand aus einer abgerissenen Flanke von Dilaver (45.). Symptomatisch. Rapid sei dank, dass sich Austrias Goalie Heinz Lindner nach 47 Minuten auszeichnen durfte, als er einen Trimmel-Kopfball (natürlich nach Hofmann-Freistoß) bra-vourös meisterte.
Am Bild des Spiels änderte sich nicht viel: Die Austria kam dem Tor nur nach einem Stanglpass des eingewechselten Klein nahe – Prager rettete (60.) Schöttel reagierte und brachte mit Nuhiu für Prager mehr Offensiv-Power. Gefährlicher war vorerst aber die Austria mit einem Schuss von Suttner aus spitzem Winkel (78.).
Den Matchball für Rapid hatte in der 86. Minute nach einer Nuhiu-Flanke Trimmel, der per Kopf aber nur die Latte traf. Der Schlusspfiff wurde von einem Pfeifkonzert begleitet.
Bundesliga
-
Spielbericht
-
Hintergrund
-
Spielbericht
-
Ergebnisse
-
Reaktion
-
Hauptartikel
-
Spielbericht
-
Ergebnisse
Kommentare