Neuers Rückkehr an alte Wirkungsstätte

Es ist zweifelsfrei das Spiel der Woche in der Deutschen Bundesliga:
Schalke 04 empfängt Rekordmeister Bayern (Sonntag, 17.30 Uhr). Mit einem Sieg würden die "Knappen" mit den Bayern gleichziehen. Von einem Erfolg der Gelsenkirchener geht jedoch derzeit niemand aus.
Die Bayern sind derzeit mit zwölf Punkten aus fünf Spielen und einem rekordverdächtigen Torverhältnis von 16:1 der absolute Ligakrösus. Die Serie von sieben Pflichtspielerfolgen ohne Gegentor en suite wirkt mehr als beeindruckend.
Angriff

Ralf Rangnick kann dem offensivgewaltigen Gegner allerdings Positives abgewinnen. Der Schalke-Coach ist nicht unglücklich, nicht neuerlich auf ein auf die Abwehr fokussiertes Team zu treffen. "Das wird ein ganz anderes Spiel, weil der Gegner nicht annähernd so defensiv auftreten wird wie Bukarest", sagte er in Anspielung auf das enttäuschende 0:0 in der Europa League. "Unser Manko lag im Bereich Attacke. Leider haben wir aus unserer Dominanz kein Tor erzielt."
Gut möglich, dass auch heute kein Torerfolg gelingt. Denn im Bayern-Tor steht niemand Geringerer als
Manuel Neuer, der nach seinem Wechsel von Schalke nach München Anfeindungen seiner ehemaligen Fans ausgesetzt ist. Neuer will sich bei seinem ersten Spiel im Bayern-Trikot bei Schalke aber nicht aus der Konzentration bringen lassen. Ihm ist bewusst, dass er im Mittelpunkt stehen wird. "Ich denke, das ist dann nicht das erste Pfeifkonzert, das ich erlebt habe, da gab es schon andere Spiele", sagte Neuer, der seine Serie von 658 Minuten ohne Gegentreffer prolongieren will.
Bei aller Freude über den perfekten Saisonstart übten sich die Bayern zuletzt auch in ungewohnter Zurückhaltung. So warnte Karl-Heinz Rummenigge vor verfrühter Euphorie: "Ich glaube, wir tun gut daran, bescheiden zu bleiben. Wir haben jetzt schwere Spiele vor uns", sagte Vorstandschef in Hinblick auf die heutige Partie.
Stürmerkrise
Bayern-Trainer Jupp Heynckes droht nicht nur der Verlust von Daniel van Buyten (Achillessehne), sondern neben Arjen Robben und Ivica Olic auch der dritte Ausfall einer Offensivkraft: Stürmer Mario Gomez zog sich beim überzeugenden 2:0-Erfolg über Villarreal in der Champions League eine Blessur in der Leistengegend zu. Der Torjäger, der in dieser Saison bereits zehn Pflichtspieltore (acht in der Bundesliga) erzielt hat, dürfte vom jungen Nils Petersen ersetzt werden. Dass Heynckes ausgerechnet gegen
Schalke zu rotieren beginnt und seinen Stars eine Pause gönnt, ist aber nicht zu erwarten. David Alaba dürfte daher vorerst wieder auf der Bank Platz nehmen müssen.
In der zweiten Begegnung des Tages ist Meister Dortm und zu Gast bei Hannover 96. Bei den Dortmundern, die sich nach dem 1:1 gegen Arsenal wie Sieger fühlten, ist die Stimmung gut. Nach durchwachsenen Vorstellungen in der Bundesliga fand das Team gegen den englischen Klub phasenweise zurück zu alter Meisterform. Trainer Jürgen Klopp hofft, dass seine Profis diesen positiven Trend in Hannover bestätigen können. Der Ausfall von Sven Bender, Mario Götze und Kapitän Sebastian Kehl zwingt ihn allerdings zum Umbau. Österreichs Abwehrchef Emanuel Pogatetz dürfte gesetzt sein.
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