Neuer und Hoeneß plädieren für Regeländerung

Ein Fußballspieler in blauem Trikot schießt den Ball in Richtung eines Torwarts.
Die doppelte Bestrafung, in Form eines Elfmeters und einer Roten Karte, ist im Fokus.

Die Rote Karte für Arsenal-Torwart Wojciech Szczesny im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Bayern München hat die Debatte über die mehrfache Bestrafung nach einer sogenannten Notbremse im Fußball neu entfacht. „Diese Regel sollte man mal überdenken“, forderte Fußball-Nationaltorwart Manuel Neuer, auch wenn die Bayern bei ihrem 2:0-Sieg am Mittwochabend in London von der Schlüsselszene in der 37. Minute entscheidend profitierten. Auch Bayern-Präsident Uli Hoeneß plädierte dafür, „sie zu ändern“.

Szczesny, der auch im Eröffnungspiel der Fußball EM 2012 zwischen Polen und Griechenland einen Elfmeter verschuldete und mit Rot vom Platz musste - auch damals wurde der Elfmeter von den Griechen, wie am Mittwochabend jener von David Alaba, nicht verwertet - hatte Arjen Robben beim Stand von 0:0 im Strafraum gefoult. Weil der polnische Nationalkeeper mit seiner Aktion eine klare Torchance vereitelte, entschied Schiedsrichter Nicola Rizzoli aus Italien regelkonform auf Elfmeter und Rote Karte. Im Rückspiel am 11. März wird Szczesny Arsenal nun wegen einer Sperre fehlen.

Referee hat Spiel "gekillt"

Der Platzverweis sei „aus Torwartsicht kritisch zu sehen“, erklärte Neuer, weil der Schlussmann sowieso schon „durch den Elfmeter bestraft“ würde. Auch Hoeneß würde die Strafstoßentscheidung ausreichen, damit sei eine Mannschaft „schon genug gestraft“, sagte der Ex-Profi: „Die Regel sagt, Verhinderung einer Torchance heißt Elfmeter und Rot. Die Regel kann man ändern, da wäre ich dafür“, sagte Hoeneß: „Aber solange sie besteht, muss man sie konsequent umsetzen.“

Arsenal-Coach Arsene Wenger beklagte ebenfalls die doppelte Bestrafung: „Mit dieser Entscheidung hat der Schiedsrichter das Spiel gekillt.“

Mit einer Regeländerung ist aber nicht so bald zu rechnen. Das zuständige International Football Association Board IFAB hat das Thema nicht auf seiner Tagesordnung für das jährliche Meeting am 1. März in Zürich. Eventuell wird das neu geschaffene Expertengremium des IFAB damit betraut, über die Regel zu beraten.

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