Nations League: Frankreich dreht Schlager gegen Deutschland

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Der Ex-Weltmeister ging gegen den amtierenden Weltmeister in Führung, unterlag am Ende aber dennoch mit 1:2.

Für Joachim Löw wird es nicht leichter: Nach dem 0:3 gegen die Niederlande zeigte sich Deutschland in Paris verbessert, am Ende setzte es gegen Frankreich aber die zweite Niederlage in der Nations League.

Die erste Hälfte war ein unerwartetes Lebenszeichen der Deutschen. Immer wieder wurde der Weltmeister über den flinken Sane ausgekontert. Ein Handspiel von Kimpembe brachte den Elfmeter zum 0:1. Kroos schoss nicht perfekt, aber der Ball landete in Minute 14 im Eck. Bei einem weiteren Sane-Konter passte der Flügelstürmer von Manchester City etwas zu weit Richtung Werner. Torhüter Lloris konnte gerade noch retten.

Hälfte zwei verlief bei hohem Tempo ausgeglichener. Wunderschön war der Ausgleich: Hernandez hatte geflankt, der kleine Griezmann stieg hoch und köpfelte perfekt in hohem Bogen über Tormann Neuer hinweg (62.).

Die beinahe in Weltmeister-Formation angetretenen Franzosen wollten mehr. Hummels verursachte einen Elfmeter, und Griezmann – wer sonst – schoss mit dem 2:1 die Deutschen in die nächste Niederlage (81.).

Brasilien siegt

In Saudi Arabien kam es zum (vermutlich teuer eingekauften) Duell der Erzrivalen Brasilien und Argentinien. Durch ein Tor von Miranda in der Schlussminute setzten sich die Brasilianer beim Test mit 1:0 durch.

Schon am Montagabend gewann Spanien gegen England fast alle Statistiken: 73:27 Prozent Ballbesitz, 24:5 Schüsse, 12:0 Ecken – beinahe in allen Belangen hatte die Furia Roja – wie die spanische Nationalmannschaft genannt wird – gegen die „Three Lions“ die Nase vorn. Das Endergebnis ist bekannt. 3:2 gewannen die Engländer in Sevilla, wo sie bereits zur Halbzeit mit 3:0 geführt hatten. Raheem Sterling (16., 38.) und Marcus Rashford (30.) hatten die Tore erzielt. Nach einem Treffer von „Joker“ Paco Alcacer (58.) und viel spanischem Druck wurde es noch einmal spannend. Ein Elfmeter wurde den Spaniern verwehrt, erst in Minute 97 gelang Abwehrchef Ramos das 2:3.

Erstmals seit 38 Partien und mehr als 15 Jahren setzte es für Spanien in einem Pflichtspiel vor eigenem Publikum eine Pleite. Trotz der schmerzlichen Niederlage führen die Spanier die Gruppe 4 der Liga A der Nations League mit sechs Punkten an. England wahrte mit vier Zählern seine Chance auf den Gruppensieg, aber selbst der Abstieg ist in der Spitzengruppe noch drin.

Entwicklung

Daran will man auf der Insel freilich gar nicht denken. Während andere Teams – wie etwa die Kroaten – nach der WM noch nicht wirklich in Schuss gekommen sind, will Englands Teamchef Gareth Southgate trotz des am Ende schmeichelhaften Sieges eine Entwicklung seiner Mannschaft erkannt haben. „Die WM war eine großartige Erfahrung für uns, aber wir mussten zeigen, dass wir noch mehr können“, sagte der Coach.

„Mit diesem Sieg über Spanien und dem Remis gegen Kroatien haben wir bewiesen, dass es diese Entwicklung gibt. Das war ein großer Schritt.“ Vor allem aufgrund der Jugend seiner Mannschaft. Southgate schickte mit einem Altersschnitt von 23,4 Jahren die jüngste englische Startelf seit 1959 aufs Feld. „Es ist wichtig für diese Youngsters, dass sie gerne für England spielen und dass sie spüren, wie wir auftreten wollen.“

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