Nationalteam lebt in eigener "ÖFB-Zeit"

Nationalteam lebt in eigener "ÖFB-Zeit"
Um die Zeitverschiebung in Aserbaidschan und Kasachstan auszutricksen, wird für die Teamspieler eine eigene Zeit kreiert.

Für Österreichs Fußball-Nationalmannschaft gehen die Uhren rund um die EM-Qualifikationsspiele am Freitag in Aserbaidschan und am Dienstag in Kasachstan anders. Um der dortigen Zeitverschiebung von drei beziehungsweise vier Stunden zu Mitteleuropa ein Schnippchen zu schlagen, wird für die Teamspieler eine eigene "ÖFB-Zeit" kreiert.

Nach der Landung in Baku stellen alle Mitglieder der ÖFB-Delegation ihre Uhren nur um eine und nicht um drei Stunden nach vor. Weil der Anstoß am Freitag erst um 21.00 Uhr Lokalzeit (18.00 Uhr MESZ) erfolgt, erspart man sich dadurch Probleme mit dem Zeitunterschied.

"Eine Umstellung von einer Stunde merkt man fast gar nicht. Auf drei oder vier Stunden kann man sich in kurzer Zeit aber nicht umstellen, dazu würde ein Profi-Sportler 10 bis 14 Tage brauchen, um wieder auf vollem Leistungsniveau zu sein", erklärte Teamarzt Ernst Schopp, der an dem Konzept maßgeblich mitgebastelt hat und dabei Informationen vom DFB einholte. Die Deutschen hatten vor ihren Auswärtsspielen gegen Aserbaidschan und Kasachstan auf eine ähnliche Strategie gesetzt.

Illusion

Auf ihren Tagesprogrammen werden die Kicker die Essens- und Trainingstermine ausschließlich in der "ÖFB-Zeit", wie sie vom Team-Betreuerstab genannt wird, finden. Durch diese Maßnahme sollen die Spieler der Illusion erliegen, dass es sie deutlich weniger weit in den Osten verschlagen hat. In Baku und Astana mag schon die Sonne aufgegangen sein - für Christian Fuchs und Co. herrscht noch tiefste Nacht.

Auch das jeweilige Hotelpersonal hat sich an diese Zeitrechnung zu halten. Der ÖFB trägt Sorge dafür, dass die Spieler durch die Reinigungskräfte nicht zu früh geweckt werden, und auch die Zimmer sollen so gut wie möglich abgedunkelt werden, damit kein Licht nach innen dringt und die Schützlinge von Interims-Teamchef Willi Ruttensteiner bis in den Tag hinein schlafen können. Dies gilt auch für die Unterkunft in Astana, wo die Nationalmannschaft am Samstag landet.

Nach dem Eintreffen in Kasachstan werden die ÖFB-Uhren wieder um eine Stunde vorgestellt, das Grundprinzip bleibt das gleiche. "Wir halten immer eine Differenz von zwei Stunden zur Lokalzeit. Dann ist es für uns beim Spielbeginn in Kasachstan 20.00 Uhr, und das ist kein Problem", sagte Schopp.

300 Kilo Essen im Gepäck

Der Mediziner hat gemeinsam mit dem ÖFB auch in punkto Nahrungsaufnahme alle Vorkehrungen getroffen. So organisiert ein Catering-Unternehmen den Transport von 300 Kilo Lebensmitteln wie Nudeln, Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse und begleitet das Team auf dem Ost-Trip mit vier Mitarbeitern. Darunter befindet sich auch ein Koch, der die Mahlzeiten für die Kicker mehrmals täglich frisch zubereitet.

Was auf den Tisch kommt, entscheidet letztlich Teamarzt Schopp. "Dabei handelt es sich um eine auf einen Leistungssportler abgestimmte klassische Mischkost", sagte der 56-Jährige.

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