Nagelsmann: "Hütter ist mir sympathisch, der lügt mich nicht an"

Nagelsmann: "Hütter ist mir sympathisch, der lügt mich nicht an"
Die beiden Trainer waren sich am Freitag nach zwei möglichen nicht gegebenen Elfmetern für Gladbach einig.

Es war ein Auftakt, der Lust auf mehr machte. Beim 1:1 zwischen Mönchengladbach und den Bayern am Freitagabend wurde weder mit guten Torchancen, Tempo und strittigen Szenen gegeizt.

Vor allem in der Schlussphase hätte es durchaus auch zwei, zumindest aber einen Strafstoß für die Gastgeber geben können. Stürmer Marcus Thuram wurde gleich zwei Mal von Bayern-Verteidiger Upamecano gelegt. 

„Wenn so viel darüber diskutiert wird, ist es meistens ein Zeichen dafür, dass man sie geben kann“, sagte Bayern-Coach Julian Nagelsmann. In beiden Szenen (81. und 83. Minute) pfiff der Schiedsrichter nicht und wurde auch vom VAR nicht gebeten, sich die Szenen noch einmal anzusehen.

„In der zweiten Situation, das muss ich mir einfach noch einmal anschauen. Ich kann nicht vom Keller aus sagen, da ist nichts“, ärgerte sich auch Hütter über die Vorgehensweise des Referee-Teams.

Mit seinem Gegenüber kann er offenbar gut. „Adi Hütter ist mir sehr, sehr sympathisch. Von daher kann ich mir nicht vorstellen, dass er mich anlügt", sagte Nagelsmann angesprochen auf die Meinung seines Kontrahenten.

Die hitzige Schlussphase war aber nur die Fortsetzung des Spektakels, das sich die alten Rivalen zum Saisonauftakt lieferten. „Beide Teams hatten die Chancen, vier oder fünf Tore zu machen“, sagte Nagelsmann.

„Wir hatten einen sehr schlechten Start ins Spiel, sind dann aber noch vor der Pause immer besser geworden und wenn wir dann nach dem Ausgleich das zweite Tor machen, entwickelt sich vielleicht ein anderes Spiel“, erklärte der Bayern-Coach.

Es war ein Spiel, das durchaus beide Teams hätten gewinnen können. Auch die Bayern, die vor den beiden Elfmeter-Situationen schon mehrmals am überragenden Gladbacher Rückhalt Yann Sommer gescheitert waren. Die Münchner hatten nicht nur 60 Prozent Ballbesitz, sondern auch im Schussverhältnis mit 16:9 die Nase vorne.

Mit dem aber viel aussagekräftigerem Wert von 3,14 an "expected Goals" (Gladbach hatte 1,9, Anm.) hatte der Rekordmeister auch in Summe die weit besseren Möglichkeiten. Dieser Wert misst die Qualität aller Schüsse basierend auf verschiedenen Variablen wie Distanz, Schusswinkel und verbleibende Verteidiger zwischen Ball und Tor.

„Es war teilweise schon ein Ritt auf einer Rasierklinge, weil beide Mannschaften einfach immer nach vorne gespielt haben, aber mir haben viele Sachen gut gefallen“, sagte der Vorarlberger im ARD-Interview. „Geiles Fußballspiel, finde ich.“

Die Leistung von Gladbach-Goalie Yann Sommer bezeichnete Hütter als „überragend“. „Ich bin happy, wir haben noch Luft nach oben. Wir haben einmal angeschrieben in der Tabelle, das ist sehr, sehr wichtig.“

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