Rückendeckung des Verbands schwindet: Kapituliert Rubiales nun doch?
Diesmal wirklich? Laut Medienberichten will der suspendierte Präsident des spanischen Fußballverbandes, Luis Rubiales, zurücktreten. Zwar haben die meisten noch seine fünfmalige Wiederholung "No voy a dimitir!" vor der Generalversammlung im Ohr ("Ich werde nicht zurücktreten!"), doch nun scheint der mediale, soziale und juristische Druck zu groß geworden zu sein.
Rubiales hatte für Aufregung gesorgt, als er beim WM-Finale der Frauen der spanischen Spielerin Jennifer Hermoso einen Kuss auf die Lippen gedrückt hat. Statt Einsicht zu zeigen und Konsequenzen zu ziehen, trat er umso entschiedener auf und stellte sich als Opfer eines "falschen Feminismus" dar.
Wie nun spanische Medien berichten, soll Rubiales bereit sein, sein Amt am Freitag niederzulegen. Das sei die Folge eines Treffens mit mehreren Regionalpräsidenten, schreibt die spanische AS.
Druck immer größer
Lange schien der Verband, der inzwischen interimistisch von einem früheren Rubiales-Vertrauten, Pedro Rocha, übernommen wurde, hinter Rubiales zu stehen, der für die Dauer von 90 Tagen von der FIFA suspendiert worden war. Doch in den vergangenen Tagen läutete der RFEF einen Erneuerungsprozess ein.
In einem offenen Brief entschuldigte sich der Verband für den "entstandenen Schaden" durch die Aktionen von Luis Rubiales und bekräftigte, die FIFA bei deren Untersuchung gegen den bisherigen RFEF-Präsidenten zu unterstützen. Der Teamchef der Weltmeisterinnen, Jorge Vilda, wurde durch die Trainerin Montserrat Tome ersetzt.
Auch die Regionalpräsidenten des Verbandes, deren Unterstützung Rubiales lange genossen hatte, haben ihn zum Rücktritt aufgefordert. Hinzu kamen die spanischen Profivereine, die sich geschlossen weigern, bei einem Verbandsgipfeltreffen am Freitag teilzunehmen.
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