Nach Kritik und Protesten: Bayern trennt sich von Qatar Airways

Nach Kritik und Protesten: Bayern trennt sich von Qatar Airways
Bayern München ist nach Jahren der Kritik wieder auf der Suche nach einem Ärmel-Sponsor. Die Partnerschaft hatte 25 Millionen pro Jahr eingebracht.

Die Kooperation zwischen dem FC Bayern München und der Fluglinie Qatar Airways hatte jahrelang für Diskussionen, Kritik und internen Streit gesorgt. Nun verkündete der Verein, dass das Sponsoring nicht länger fortgeführt werden soll. Demnach sollen sich die Verantwortlichen bereits in Gesprächen mit potenziellen Nachfolgern befinden. 

"Der FC Bayern München und Qatar Airways haben erfolgreich zusammengearbeitet und voneinander gelernt", wird Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen in einer Aussendung zitiert. Dafür bedankte er sich explizit bei Akbar Al Baker, dem CEO von Qatar Airways, in der Aussendung. 

Protestaktionen

Der lange umstrittene Vertrag mit Qatar Airways läuft am Freitag aus. Seit Mittwoch ist klar, dass er nicht verlängert werden würde. Die Zeichen dafür hatten sich im Laufe der Woche verdichtet, einige deutsche Medien hatten bereits über das Ende der Zusammenarbeit spekuliert, die das Verhältnis der Bayern-Führungsebene zu einem Teil der Fanbase stark belastet hat. Immer wieder hatte es Protestaktionen in der Allianz Arena gegeben. Sie richteten sich gegen die Zusammenarbeit mit Katar, das für seinen Umgang mit Menschenrechten und Sportswashing heftig kritisiert worden war und wird.

Michael Ott, jener Bayern-Fan, der sich am lautesten gegen die Kooperation ausgesprochen hatte, zeigte sich am Mittwoch überrascht: "Das kam völlig unerwartet, ist aber umso schöner", twitterte er. 

Ott hatte auf der turbulenten Jahreshauptversammlung des FC Bayern im Herbst 2021 einen Spontanantrag einbringen wollen, um über das Sponsoring der Fluglinie bei den Bayern abstimmen zu lassen. Dazu kam es bei der denkwürdigen Versammlung aber nicht. Auch bei der Versammlung 2022 hatte er sich wieder zu Wort gemeldet, war später von Ehrenpräsident Uli Hoeneß verbal attackiert worden.

Uli Hoeneß hat die Hauptversammlung damals als "schlimmste Veranstaltung, die ich beim FC Bayern je erlebt habe" bezeichnet. 

Rund 25 Millionen Euro hat die Partnerschaft dem deutschen Serienmeister seit 2018 jedes Jahr gebracht. Eine Verlängerung wurde unter der Federführung des bisherigen Geschäftsführung Oliver Kahn intensiv diskutiert. Auch die Option, dass die Dressen des FC Bayern im Fanshop ohne den Aufdruck am Ärmel verkauft werden sollten, stand zur Debatte. 

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