Nach Derby: ManCity auf Titelkurs, United in der Krise
Pep Guardiola jubelte beim Abpfiff so ausgelassen, als hätte er mit Manchester City schon die Meisterschaft gewonnen. Doch dann besann sich der Coach und bremste trotz der Eroberung der Tabellenspitze drei Spieltage vor Saisonende die Euphorie. „Wir müssen jetzt ruhig bleiben und uns erholen“, sagte Guardiola am Mittwochabend, „denn am Sonntag fahren wir nach Burnley und wir wissen, wie schwer das werden wird.“ Nach dem starken 2:0 (0:0) beim Lokalrivalen Manchester United sollte der Tabellen-15. FC Burnley keine allzu große Herausforderung für das Starensemble sein.
Durch den Derbyerfolg im Nachholspiel ist der Titelverteidiger wieder Erster der Premier League, einen Punkt vor Konkurrent FC Liverpool mit Coach Jürgen Klopp. „Das ist hart, denn wir haben noch drei Spiele zu spielen“, warnte Guardiola. „Unglaublich, aber so ist es eben, und wir müssen die verbleibenden Spiele gewinnen.“
Ausrutscher tabu
Das Restprogramm dürfte die Fans von Man City zuversichtlich stimmen: auswärts in Burnley, zuhause gegen Leicester City (Platz 10), und am letzten Spieltag beim abstiegsbedrohten Brighton & Hove Albion (Platz 17). Ein Ausrutscher ist absolut tabu, schon ein Remis könnte City die Meisterschaft kosten - vorausgesetzt Liverpool gewinnt seine verbleibenden drei Spiele. Das Restprogramm der Reds liest sich ebenfalls ziemlich machbar: Zuhause gegen Absteiger Huddersfield Town (Platz 20), auswärts bei Newcastle United (Platz 13) und zum Schluss in Anfield gegen Favoritenschreck Wolverhampton Wanderers (Platz 7).
Ausnahmsweise hatten die Fans in Liverpool mal auf einen Sieg des ungeliebten Erzrivalen Man United gehofft - vergeblich. Nach einer starken ersten Halbzeit der Red Devils drehte City in der zweiten Hälfte auf. Bernardo Silva (54. Minute) und Leroy Sané (66.) trafen für die Citizens, die einst von der United-Trainerlegende Sir Alex Ferguson als „laute Nachbarn“ verspottet wurden, in Manchester aber seit Jahren den Ton angeben. Das wurde im Derby wieder deutlich.
Solksjaer blieb positiv
Dass das Dach im Stadion Old Trafford ein Leck hatte und das Wasser auf die Tribüne tropfte, war symbolisch. Fußball-Rekordmeister United steckt schon wieder in der Krise. Der positive Schwung mit dem neuen Trainer Ole Gunnar Solskjaer ist verpufft. Sieben der letzten neun Spiele verlor sein Team, das nun Platz sechs belegt. Womöglich bereuen die Man-United-Bosse, dass sie Solskjaer bereits mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet haben - anstatt wie ursprünglich geplant, bis zum Sommer zu warten und dann die Saison zu bewerten.
Man United droht den zur Champions-League-Teilnahme wichtigen Platz vier zu verpassen. Doch Solskjaer hob lieber das Positive hervor. Mit Blick auf die peinliche 0:4-Pleite beim FC Everton am vergangenen Wochenende sprach er jetzt von einer „großartigen Reaktion der Spieler“. Dass sich seine Elf nach dem Gegentor aufgegeben hatte, fand der Norweger nicht. „Wir sind enttäuscht, aber wir können uns anschauen und sagen, dass wir haben alles gegeben haben.“
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