Muhammed Ildiz will aus Nürnberg weg

Ein Fußballspieler schießt den Ball während eines Spiels.
Die Klub-Führung hat für den 22-jährigen Ex-Rapidler "kein Verständnis".

Vor einem Jahr unterzeichnete Muhammed Ildiz einen leistungsbezogenen Vierjahres-Vertrag beim 1. FC Nürnberg und galt beim deutschen Bundesliga-Verein als Hoffnung für die Zukunft. Mittlerweile ist der türkisch-stämmige Wiener in der Versenkung verschwunden. Selbst in der zweiten Mannschaft der Franken hat der mittlerweile 22-Jährige kein Leiberl mehr. Laut Sportvorstand Martin Bader ist Ildiz daran allein selbst schuld.

Zunächst war man in Nürnberg vom defensiven Mittelfeld-Mann aus Hütteldorf schwer begeistert. Man hielt ihn für einen entwicklungsfähigen Spieler, der bereits national wie international auf höchstem Niveau seine Leistung erbracht hatte.

Blinddarm-OP

Die Vorraussetzungen waren also gegeben - warum sich Ildiz in Nürnberg nicht durchsetzen konnte, ist selbst der Vereinsführung ein Rätsel. Im Frühjahr 2013 kam er zumindest auf fünf Kurzeinsätze, seit seiner Blinddarm-OP vor der Sommerpause hat er keine Bundesliga-Partie mehr bestritten. Magere drei Auftritte im zweiten Team stehen zu Buche.

Ildiz wird von Seiten der Nürnberger Vereinsführung vorgeworfen, alles andere als austrainiert zum Trainingsauftakt für die heurige Saison erschienen zu sein. Der Ex-Rapidler meint, er habe „maximal zwei Kilogramm zu viel“ gewogen.

„Wir waren schon der Meinung, dass das Zukunft hat mit ihm“, sagt Bader den Nürnberger Nachrichten. Eigentlich hätte sich nach dem Abgang von Timmy Simons eine große Chance im defensiven Mittelfeld ergeben, die Ildiz laut Vereinsangaben aber mit einer zu lockeren Einstellung nicht wahrnehmen wollte.

"Keinerlei Verständnis"

„Es gab mehrere Gespräche mit ihm“, sagt Bader. Selbst seine Spielerkollegen versuchten ihren Mitspieler zu mehr Trainigseifer zu bewegen. Man habe an seine Vernunft und seinen Ehrgeiz appelliert. Deswegen hat Bader mittlerweile „keinerlei Verständnis“ mehr für seinen Angestellten. „Das ist enttäuschend für uns, wenn er es nicht einsieht."

Zwei Fußballspieler kämpfen um den Ball auf dem Spielfeld.
APA8942708 - 05082012 - MATTERSBURG - ÖSTERREICH: Tipp3-Bundesliga-Begegnung zwischen SK Rapid Wien und FK Austria Wien am Sonntag, 5. August 2012 im Hanappi Stadion in Wien. Im Bild (v.l.) Alexander Gorgon (FK Austria Wien) und Muhammed Ildiz (SK Rapid Wien). APA-FOTO: HERBERT P. OCZERET
Anscheinend hat es Ildiz nach seinem Weggang aus Wien nicht geschafft, in Nürnberg eine neue Heimat zu finden. Das vertraute Umfeld bei Rapid, und der Rückhalt von Familie und Freunden waren die wichtigsten Stützen des jungen Profis, ohne die er in Deutschland auf verlorenem Posten steht.

Keine Zukunft in Nürnberg

Ildiz gesteht zwar Fehler seinerseits ein, ist aber auch vom Führungsstil seines damaligen Trainers Michael Wiesinger enttäuscht. Wenn er in Nürnberg noch einmal die Chance bekommen würde, wäre er "der glücklichste Mensch".

Die Chancen dafür stehen aber sehr schlecht und so hat Ildiz den Plan, den "Club" so schnell wie möglich zu verlassen.

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