Mourinho will geliebt werden

Nach dem Halbfinal-Aus in der Champions-League stehen bei Real-Madrid-Trainer Jose Mourinho die Zeichen auf Abschied. Der Portugiese könnte Madrid mit Saisonende in Richtung seiner "alten Liebe" Chelsea nach England verlassen.
Nach dem knappen Out am Dienstagabend gegen Borussia Dortmund mit einem Gesamtscore von 3:4 bemängelte Mourinho vor allem mangelnden Respekt seitens einiger spanischer Medien.
"Ich weiß, dass ich in England geliebt werde. Von den Fans und von den Medien, die mich fair behandeln. Ich werde kritisiert, wenn ich es verdiene. Und ich werde gefeiert, wenn ich es verdiene", erklärte Mourinho und fügte hinzu: "In Spanien ist die Situation anders, weil mich einige Leute hier hassen. Deshalb ist die Entscheidung so schwierig, weil ich Real wirklich mag."
Mourinhos Vertrag bei Real läuft eigentlich noch bis 2016. Seit seinem Amtsantritt 2010 holte Real einen Meistertitel, einen Cupsieg und scheiterte zuletzt dreimal in Serie im Halbfinale der Champions League.
Nachfolger
Klub-Boss Florentino Perez würde mit Saisonende plötzlich ohne den von ihm als "besten Trainer der Welt" bezeichneten Mourinho dastehen. Und Perez, der seit 2002 wie besessen dem zehnten Meistercup- bzw. Champions-League-Titel hinterherläuft, bräuchte rasch prominenten Ersatz. Zahlreiche spanische Zeitungen haben bereits den aktuellen Paris-Trainer Carlo Ancelotti ins Spiel gebracht.
Kritische Worte fand Mourinho auch für Howard Webb, den englischen Schiedsrichter beim 2:0-Heimsieg am Dienstagabend. Mourinho bemängelte vor allem, dass Webb Dortmund-Verteidiger Mats Hummels nach einem Handspiel 20 Minuten vor Schluss nicht die Rote Karte zeigte.
"Webb hat nicht als Schiedsrichter, sondern als Mensch gehandelt. Denn dieser Junge (Hummels, Anm.) hätte das Finale verpasst. Aber das ändert nichts daran, dass Hummels Rot sehen hätte müssen. Dann hätte die Geschichte vielleicht anders ausgesehen", sagte Mourinho.
Englischer Interview-Faux-Pas
Wenns um die Werbung geht hat die englische Liebe für den "Special One" dann allerdings doch seine Grenzen: Gerade als sich Mourinho im Interview nach dem Spiel über seine Zukunft äußern will steht der nächste Werbe-Block an. Der Interviewer fällt dem Portugiesen rüde ins Wort: "Wir nehmen einfach an es ist England, ich muss jetzt los."
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