Maierhofer über das Fiasko: "Du weißt nicht, was passiert ist"

Stefan Maierhofer
Der Österreicher und der FC Aarau verspielten nach einem 4:0-Sieg im Hinspiel den Aufstieg in die Schweizer Super League.

Stefan Maierhofer hat am Sonntag erlebt, wie brutal der Fußball auch sein kann. Nach einem 4:0-Auswärtssieg mit dem FC Aarau am Donnerstag im Barrage-Hinspiel bei Xamax Neuchâtel  setzte es eine 0:4-Niederlage und das Aus im Elfmeterschießen. Der Traum vom Aufstieg in die Schweizer Super League platzte wie eine Seifenblase. Xamax hielt die Liga, der 37-jährige Maierhofer schildert das Fiasko:

KURIER: Wie konnte das passieren?

Stefan Maierhofer: Für uns ist im Hinspiel alles aufgegangen, da hatten wir sogar noch die Chance auf ein fünftes oder sechstes Tor. Und am Sonntag ist dem Gegner einfach alles aufgegangen. Wir kriegen nach 20 Minuten einen depperten Elfmeter gegen uns, dann zwei Tore aus Eckbällen. Plötzlich steht es 0:3 und du weißt nicht, was passiert ist. Obwohl wir nach der Halbzeit besser in die Partie gekommen sind, haben wir das 0:4 bekommen. Beinhart, das ist richtig brutal.

Haben Sie überhaupt eine Torchance vorgefunden?

Ich habe gar keine Bälle bekommen. Über die Außenbahn, wo wir eigentlich zuletzt extrem stark waren, ist fast nichts gekommen. Ich hab’ vorne viele leere Meter gemacht, wir haben wenige Bälle in unseren Reihen gehalten. Es war extrem heiß und ich war nach 84 Minuten bei meiner Auswechslung kaputt.

Hat Ihre Mannschaft das Rückspiel auf die leichte Schulter genommen?

Nein, wir haben gewusst, dass es noch nicht vorbei ist. Die Stimmung war geil, das Stadion ausverkauft. Wir wollten selbst die Partie kontrollieren und agieren. Wir sind aber nicht reingekommen in die Partie und die Dinge haben ihren Lauf genommen. Dabei waren wir gegen Ende und in der Verlängerung sogar wieder besser. Marco Schneuwly, der über 100 Tore in der Super League erzielt hat, schießt plötzlich aus fünf Metern übers Tor und einen Stangenschuss hatten wir auch noch in der Verlängerung. An so einem Tag kommt dann eben alles zusammen. Das haben wir uns alle anders vorgestellt.

Die Highlights vom 0:4:

Haben Sie danach überhaupt schlafen können?
Nicht viel. Die Frage, warum und weshalb, kommt immer wieder. Aber im Endeffekt muss man auch so sportlich sein und Respekt zollen. Xamax war ein starker Gegner, der sich nie aufgegeben hat und am Ende belohnt worden ist. Das muss man neidlos anerkennen.

Bleibt es dabei, dass der Klub mit Ihnen den Vertrag verlängern will?

Ja, wir hatten noch ein Gespräch am Sonntagabend. Ich habe ein Angebot vorliegen, vielleicht werden wir uns noch einmal zusammensetzen und ein paar Punkte klären. Ich möchte auf jeden Fall noch spielen und nicht mit so einem Negativerlebnis aufhören.

Das klingt so, als müsse es nicht zwingend Aarau werden.

Es sind ein paar andere Anfragen auch da, aber nichts Konkretes. Da bin ich – vielleicht aufgrund meines Alters –  nur Nummer zwei oder drei auf dem Notizblock. Jetzt möchte ich jedenfalls Urlaub machen und Energie tanken für das was kommt.

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