Löw vor Test gegen Österreich: "Werden uns viel abverlangen"

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Für Manuel Neuer kommt es beim Gastspiel in Klagenfurt darauf an, sich für die WM fit und tauglich zu melden.

Für Deutschland ist der Klagenfurt-Test (18.00 Uhr/live ORF eins) am Samstag gegen Österreich ein Warmlaufen für anstehende Großaufgaben bei der Fußball-WM in Russland. Allerdings mit einer großen Ausnahme: Torhüter Manuel Neuer spielt gegen die ÖFB-Elf um seinen Platz im WM-Kader. Es ist der letzte Feldversuch vor der Nominierung am Montag.

Die deutsche Nationalmannschaft wähnt sich nach der Hälfte einer intensiven Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft voll im Plansoll. "Was bisher lief, das kann mich sicherlich zufriedenstellen", sagte DFB-Trainer Joachim Löw am Freitag. Die für das Großereignis in Russland notwendige Leichtigkeit dürften seinen Kicker gegen das ÖFB-Team von Franco Foda aber noch nicht in den Beinen haben. "Ich habe gestern, vorgestern schon gemerkt, dass ein wenig Müdigkeit einkehrt nach vielen intensiven Einheiten", erklärte der 58-Jährige.

"Eine gute Mannschaft"

Noch arbeitet der Weltmeister von 2014 an taktischen Inhalten und Feinabstimmungen. "Da stimmt einiges noch nicht, da läuft vieles noch nicht rund, aber das ist normal", betonte der ehemalige Coach des FC Tirol und von Austria Wien. Die Partie im Wörthersee-Stadion ist die vorletzte Probe vor dem WM-Start am 17. Juni gegen Mexiko. "Für uns ist Österreich ein sehr guter Gegner, der uns morgen sicherlich viel abverlangen wird", sagte Löw und betonte: "Österreich ist für uns ein wichtiges Spiel, das Ergebnis ist aber völlig hintangestellt."

Die rot-weiß-rote Siegesserie hat auch der deutsche Langzeit-Bundestrainer (seit 2006) registriert. "Österreich ist eine gute Mannschaft, die zuletzt unter Franco Foda viermal gewonnen hat. Auch gegen Uruguay, das hat schon Aussagekraft." Die ÖFB-Equipe spiele sehr variabel. "Ihre Spielanlage ist gut geworden, sie spielen einen guten Kombinationsfußball."

Neun Spiele in Folge haben die Österreicher gegen den großen Nachbarn verloren, der letzte Sieg der Österreicher liegt dagegen 32 Jahre zurück. Statistik und Historie des Kräftemessens war beim Medientermin im WM-Vorbereitungslager in Eppan aber kein Thema. Viel mehr standen da die für Montag anberaumte Kaderbekanntgabe, Löws Ambitionen auf den Trainerstuhl von Real Madrid und die Personalie Manuel Neuer im Vordergrund.

Neuer von Beginn an

"Wenn alles okay ist, dann wird er morgen von Anfang an im Tor stehen", sagte Löw angesichts des bevorstehenden Comebacks des Bayern-Goalies. Neuer hatte seit vergangenem September wegen der Folgen einer Fußverletzung pausiert. Eine finale Entscheidung über seine WM-Nominierung soll erst am Sonntagabend fallen.

Nicht in Kärnten mit dabei sein wird hingegen ein überaus prominentes Quartett. Neuers Clubkollegen Mats Hummels und Thomas Müller werden von Löw nach einer intensiven Saison geschont. Jerome Boateng ist nach einer Oberschenkelverletzung noch im Aufbautraining und Toni Kroos stößt nach seinem Champions-League-Sieg mit Real Madrid erst am Samstag nach dem Spiel zum Team.

Gut stehen aber die Chancen, dass die Zuschauer im ausverkauften Wörthersee-Stadion andere Superstars wie Mesut Özil (Arsenal), Sami Khedira (Juventus Turin) oder Ilkay Gündogan (Manchester City) sehen werden. Sie haben in der Endphase der Meisterschaft bei ihren Vereinen nicht mehr gespielt. "Da ist es gut, wenn sie Rhythmus bekommen", sagte Löw. Seine ersten Minuten im Nationaltrikot soll auch Freiburg-Stürmer Nils Petersen erhalten.

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