Loblieder auf Dortmund und Schalke

Jubelnde Fußballspieler von Borussia Dortmund während eines Spiels.
Die Revier-Klubs präsentierten ein großes Deutschland. Meint zumindest die spanische Presse.

Eigentlich war nach Dortmunds internationalen Vorstellungen in den letzten Jahren klar: Deutschlands Meister hat in dieser Gruppe in Anbetracht aller sportlichen Übermächte und prominenten Konkurrenten wie Real Madrid, Manchester City und nebenbei auch Ajax Amsterdam null Auftrag. Doch es kam anders. Dortmund hat sich weiterentwickelt, hat gelernt, wie man sich in der dünnen Luft des europäischen Spitzenfußballs zu verhalten hat.

Anders als in der heimischen Meisterschaft spielt die Borussia in der Champions League momentan die erste Geige. Der erste Sieg in der Vereinsgeschichte über das königliche Starensemble aus Spanien (2:1) bedeutet die Tabellenführung vor Madrid, vor Ajax Amsterdam und vor der ohnehin enttäuschenden Truppe von Manchester City. Gewissermaßen die Ankunft der deutschen Klubs im erlauchten Kreis der europäischen Spitze.

Dortmund-Trainer Jürgen Klopp: "Ich werte das als wichtigen Fingerzeig. Es ist wichtig zu wissen, dass es auch auf diesem Niveau geht – auch wenn einem das nicht im Drei-Tage-Rhythmus gelingt."

Lobeshymne

Selbst die spanische Presse musste die veränderten Machtverhältnisse anerkennen. El Mundo etwa meinte: "Diese Dortmunder repräsentieren ein großes Deutschland. Die Borussia kombiniert wie die Spanier und legt ein Tempo vor wie ihre Vorfahren." Der als arrogant geltende José Mourinho nahm nach dem Spiel seinen Kollegen in die Arme und erwies Klopp wenig später auch verbal seinen Respekt: "Gute Trainer definieren sich über gute Resultate. Und die stimmen beim BVB."

Mitten in der deutschen Jubelstimmung badete am vergangenen Mittwoch auch ein Österreicher. Christian Fuchs war dabei als Schalke 04 in London den ersten Sieg auf der Insel feierte. Und Schalke ist seit Inter Mailand (3:0 im September 2003) das erste
ausländische Team, dem bei Arsenal ein Auswärtssieg gelang.

Eine beeindruckende Serie der Londoner ging damit zu Ende: Zuvor war die Mannschaft von Arsene Wenger in 45 Heimpartien in Folge gegen nicht-englische Mannschaften ungeschlagen geblieben.

Schalkes "Halb-Engländer" Lewis Holtby geriet in eine gar nicht enden wollende Schwärmerei: "Traumhaft, wie die Mannschaft gespielt hat. Traumhaft, wie die Fans uns nach vorn gepeitscht haben. Ganz Schalke lacht in dieser Woche." Arsenal sei ja keine "Hammerwerfer-Truppe", meinte der deutsche U-21-Kapitän. Sagte es und gönnte sich mit seiner englischen Familie "noch einen Pint".

Machtverschiebung

So wie die Dortmunder, die von den "Königsblauen" erst vor ein paar Tagen im prestigeträchtigen Revier-Derby vorgeführt worden waren, führt Schalke die Gruppe in der Champions League an.

In England, dem Mutterland des Fußballs, werden indes Wunden geleckt. Neben Arsenal, erlebte auch Manchester City in Amsterdam eine Pleite (1:3). Am Vortag musste Chelsea ein bitteres 1:2 in Donezk hinnehmen.

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