Lionel Messi überraschend zum FIFA-Weltfußballer 2019 gewählt
Barcelona-Superstar Lionel Messi ist nach vier Jahren auf den Thron des besten Fußballers der Welt zurückgekehrt. Er wurde in der Mailänder Scala vom Weltverband FIFA als Weltfußballer des Jahres ausgezeichnet worden.
Für den 32-jährigen Argentinier ist es bereits die sechste derartige Auszeichnung nach 2009 bis 2012 sowie 2015. Damit ist Messi nun vor seinem Dauerrivalen Cristiano Ronaldo, der diesen Titel fünf Mal geholt hat, alleiniger Rekordhalter.
Der Portugiese war ebenfalls in die engere Auswahl gekommen wie der Niederländer Virgil van Dijk. Der Liverpool-Verteidiger hatte vor der Wahl als Favorit auf den Titel gewesen, ging aber leer aus. Beide wurden aber - wie natürlich auch der Weltfußballer - ins Team des Jahres gewählt.
Messi hatte in den vergangenen Monaten eine starke, wenn auch nicht alles überragende Saison gespielt. Mit den Katalanen hatte der 32-Jährige erneut die spanische Meisterschaft gewonnen, in der Champions League war Barcelona nach einem dramatischen Rückspiel (0:4) am späteren Titelträger FC Liverpool gescheitert. Im Königspokal unterlag Barcelona im Finale dem FC Valencia trotz eine Treffers von Messi mit 1:2.
Mit der Nationalmannschaft wurde Messi, der am Saisonende zum sechsten Mal den Goldenen Schuh für den besten Torjäger Europas gewann, bei der Copa América Dritter und verpasste erneut einen Titel mit der Auswahl.Der argentinische Dribbelkünstler hatte unlängst nach längerer Verletzungspause sein Saisondebüt in der spanischen La Liga gefeiert.
Zur Weltfußballerin wurde US-Weltmeisterin Megan Rapinoe gewählt, die mit ihrer Stimme gegen soziale Missstände und US-Präsident Donald Trump weit über den Fußball hinaus Bekanntheit erlangt hatte. „Ich danke meiner Familie und meiner Freundin, den Fans. Vielen Dank für die Unterstützung in den ganzen Jahren“, sagte sie.
Ihre Nationaltrainerin Jill Ellis wurde zur besten Trainerin einer Frauen-Mannschaft gewählt. Sie hatte die USA mit Superstar Rapinoe im Sommer zum WM-Titel in Frankreich geführt.
Bei den Herren ging der Titel des FIFA-Trainers 2019 erwartungsgemäß an Jürgen Klopp. Der Deutsche führte den FC Liverpool zum Titel in der Champions League. „Das hätte niemand erwartet, als ich vor über 20 Jahren angefangen habe. So ist der Fußball. Ich muss mich bei meinem überragenden Klub bedanken, bei den Eigentümern, beim Team, ganz besonders beim Team. Ich bin sehr stolz“, meinte der Deutsche.
Kampf gegen Rassismus
Bei der Gala in Mailand gab es auch ernste Töne. FIFA-Präsident Gianni Infantino sagte nach den jüngsten Vorfällen im italienischen Profi-Fußball dem Rassismus den Kampf an. Der Schweizer hatte schon davor im italienischen Fernsehsender RAI gemeint, dass die Situation sehr „sehr ernst“ sei und solange bekämpft werden müsse, bis rassistische Gesänge aufhörten. Das wiederholte er in einer Rede auf der Bühne des weltberühmten Opernhauses Scala.
Die Erstliga-Partie zwischen Atalanta Bergamo und Fiorentina war am Sonntag wegen rassistischer Gesänge während der ersten Halbzeit für einige Minuten unterbrochen worden.
Florenz-Profi Dalbert Henrique aus Brasilien hatte den Schiedsrichter angesprochen, weil er sich von Atalanta-Fans rassistisch beschimpft fühlte. Auch der belgische Nationalspieler Romelu Lukaku von Inter Mailand war zuletzt Ziel solcher verbaler Übergriffe gewesen.
Rassismus müsse mit Bildung, Verurteilung und Diskussionen bekämpft werden, sagte Infantino. „Wir können keinen Rassismus in der Gesellschaft oder im Sport haben. In Italien hat sich die Situation nicht verbessert, und das ist sehr ernst. Man muss die Verantwortlichen identifizieren und aus den Stadien werfen“, verlangte der Schweizer. Es dürfe keine Angst davor geben, Rassisten zu verurteilen.
Die vergebenen Auszeichnungen bei den FIFA-Awards 2019 am Montagabend in Mailand im Überblick:
Weltfußballer: Lionel Messi (ARG/FC Barcelona)
Weltfußballerin: Megan Rapinoe (USA/Seattle Reign)
Trainer: Jürgen Klopp (GER/Liverpool FC)
Trainerin: Jill Ellis (USA/US-Nationalteam).
Mannschaft:
Männer:
Tor: Alisson (BRA/Liverpool) - Abwehr: Matthijs de Ligt (NED/Ajax Amsterdam/Juventus Turin), Marcelo (BRA/Real Madrid), Sergio Ramos (ESP/Real Madrid), Virgil van Dijk (NED/Liverpool) - Mittelfeld: Frenkie de Jong (NED/Ajax Amsterdam/Barcelona), Eden Hazard (BEL/Chelsea/Real Madrid), Luka Modric (CRO/Real Madrid) - Sturm: Cristiano Ronaldo (POR/Juventus Turin), Kylian Mbappe (FRA/Paris Saint-Germain), Lionel Messi (ARG/Barcelona)
Frauen:
Tor: Sari van Veenendaal (NED/Arsenal/Atletico Madrid) - Abwehr: Lucy Bronze (ENG/Lyon), Nilla Fischer (SWE/Wolfsburg/Linköping), Kelley O'Hara (USA/Utah Royals), Wendie Renard (FRA/Lyon) - Mittelfeld: Julie Ertz (USA/Chicago Red Stars), Amandine Henry (FRA/Lyon), Rose Lavelle (USA/Washington Spirit) - Sturm: Marta (BRA/Orlando Pride), Alex Morgan (USA/Orlando Pride), Megan Rapinoe (USA/Seattle Reign)
Puskas-Preis (schönstes Tor): Daniel Zsori (HUN/Debrecen)
Fanpreis: Silvia Grecco (Mutter von blindem Autist Nikollas)
Fairplay-Preis: Marcelo Bielsa (ARG/Trainer von Leeds United)
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