Lebenszeichen aus der Südstadt: Die Admira bremst Salzburg

Fu§ball, FC Flyeralarm Admira - FC Red Bull Salzburg
Das Schlusslicht brachte den noch ungeschlagenen Tabellenführer an den Rande der ersten Saisonniederlage.

Die Südstadt versprüht als derzeit ältestes Bundesliga-Stadion ( Baujahr 1966) einen gewissen Charme, dem aber nur wenige erliegen. Darunter dürften auch die Salzburger sein – am Samstag wäre fast zum zweiten Mal dort eine lange Erfolgsserie zu Ende gegangen.

2013 kassierte Red Bull bei der die erste Niederlage nach 33 ungeschlagenen Bundesliga-Spielen in Serie – ein Rekord, der noch heute hält. Diese Saison hätte Salzburg in der Südstadt fast die erste Niederlage im 29. Spiel kassiert. Mit Ach und Krach konnte der Leader ein 2:2 retten. Dank kräftiger Mithilfe von Admira-Keeper Leitner gelang Wolf der Ausgleich.  

 

 

Das Kräftemessen hatte noch erwartungsgemäß begonnen: Nach einem Kollektivversagen der Admira-Defensive hatte Dabbur mit seinem neunten Ligator  Salzburg schon in  der fünften Minute  in Führung gebracht. Doch auch die Salzburg-Abwehr kann patzen – und wie: Sowohl beim 1:1 noch vor der Pause als auch beim 2:1 nur neun Sekunden nach Wiederbeginn war Salzburgs Innenverteidiger-Duo Ramalho und Pongracic völlig indisponiert. Doppeltorschütze Schmidt wurde noch zwei Mal eingeladen. Und auch Starkl sowie Thoelke fanden Chancen vor.

Bei Salzburg, die zwischen der zehnten und 60. Minute ihre schwächste Saisonleistung zeigten, hatte Dabbur kurz nach dem 1:2 mit einem Stangenschuss Pech. Bei einem tollen Schuss von Minamino konnte Leitner die Führung noch retten.
Salzburg-Trainer Marco Rose sah das dritte Remis in der Bundesliga entspannt: „Ich muss meinen Spielern auch einmal so ein Spiel zugestehen. Aber wir haben uns zurückgekämpft. Das spricht für meine Mannschaft.“

Den Admiranern war der Stolz anzumerken. „Meine Jungs haben mit großem Herz und viel Leidenschaft gespielt“, meinte Neo-Trainer Reiner Geyer. Ein Spieler zeigte auf, der bei Vorgänger Ernst Baumeister auf dem Abstellgleis stand: Patrick Schmidt. Der Burgenländer trifft gerne gegen Salzburg, vier seiner letzten fünf Bundesliga-Tore hat der 20-Jährige gegen den Meister erzielt.

 

 

Schmidt steht aber auch für einen Teil der Probleme der Admira. Wie zu viele andere Talente aus der eigenen Akademie stagnierte der 20-Jährige zuletzt. Nachdem sein Einstand  verheißungsvoll gewesen war – er traf 2016  gleich beim Debüt in der Europa League bei Kapaz PFK (AZE) – blitzte sein Können zu selten auf.

Im Sommer sollte Schmidt  die Rolle von Torjäger Grozurek übernehmen. Baumeister brachte ihn die ersten drei Runden von Beginn, der Cousin von Philipp Hosiner enttäuschte aber. Ende September  bekam er  gegen Altach noch ein Chance, die Schmidt erneut nicht nutzen konnte. Nach 45  Minuten war für ihn unter Baumeister Schluss.

 

Lebenszeichen aus der Südstadt: Die Admira bremst Salzburg

Admira-Trainer Reiner Geyer.

 

Dessen Nachfolger brachte ihn auch erst in seinem vierten Spiel. Gegen Mattersburg war er als eingewechselter Spieler für das 2:2 verantwortlich – es war sein erstes Bundesliga-Tor nach sechseinhalb Monaten. Gegen Salzburg durfte Schmidt dann von Beginn spielen. „Er hat sich im Training aufgedrängt“, erklärt Geyer.

Die Admira wird aber nicht Tore von Schmidt  brauchen, um die Klasse zu halten. Auch die Abwehr muss stabiler werden. Die schwächste Defensive der Bundesliga (35 Gegentore) soll im Jänner auch personellen Zuwachs bekommen. Aber nicht nur die Abwehr ist eine Admira-Baustelle. Bei allem Charme des Südstadt-Stadions: Die Herren-Toiletten sind wegen der Geruchsbelästigung durch den Urin, der in den Anlagen nicht mehr richtig abfließt, eine Zumutung.

 

 

 

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