"Krieg auf der Bank" bei Chelsea

Ein Mann in Anzug und Mantel steht vor einem Fußballtor.
Je dünner die Luft für Trainer Andre Villas-Boas wird, desto dicker wird sie in der Kabine.

1996 hat es zum bisher letzten Mal kein englischer Verein das Viertelfinale der Champions League geschafft. 2012 könnte es wieder soweit sein: Manchester City und Manchester United haben sich bereits nach der Gruppenphase verabschiedet, Arsenal wurde im Achtelfinal-Hinspiel von Milan 0:4 abgewatscht.

Am besten steht noch Chelsea da, das bei der 1:3-Niederlage am Dienstag beim SSC Napoli immerhin ein Auswärtstor erzielt. Trotzdem, ein Ergebnis, das weit unter den Ansprüche des Vereins liegt. Entsprechend wird die Luft für Trainer Andre Villas-Boas einigermaßen dünn. Zumal die Londoner in Liga nur auf Rang fünf und damit außerhalb der Champions-League-Ränge liegen.

Fehlender Rückhalt

Für Kritik sorgt der Portugiese mit seinen Personalentscheidungen. So fehlten am Dienstag in der Startelf prominente Namen wie Michael Essien, Ashley Cole, Frank Lampard (alle eingewechselt) und Fernando Torres.

Kommentarlos nehmen die Stars derartige Entscheidungen jedenfalls nicht hin:"Krieg auf der Bank", titelte die englische Boulevardzeitung "The Sun" am Mittwoch. Villas-Boas soll längst nicht mehr den Rückhalt aller Chelsea-Spieler besitzen. Vor allem die arrivierten Kräfte sollen die Methoden des 34-Jährigen immer wieder hinterfragen. Cole und Lampard dürften Rädelsführer der Aufständischen sein.

"Das bestmögliche Team"

Villas-Boas verteidigte seine Entscheidungen. "Für mich war es das bestmögliche Team", betonte der Portugiese. "Wir werden analysieren, was falsch gelaufen ist. Einige Dinge müssen wir besser machen, aber es ist nicht unmöglich, ein 1:3 aufzuholen."

Das Rückspiel findet am 14. März statt. Ob  Villas-Boas dann noch im Amt sein wird, ist zumindest fraglich. Bisher durfte sich der Jungtrainer, ein Schüler des ehemaligen Chelsea-Meistermachers Jose Mourinho, der Unterstützung von Chelsea-Eigentümer Roman Abramowitsch sicher sein. Der russische Multimilliardär war zuletzt immer öfter im Trainingszentrum der Londoner anzutreffen gewesen - in der Vergangenheit ein Hinweis auf bevorstehende Veränderungen.

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